Die letzten Wochen waren aufreibend. Und besonders. Anstrengend, unglaublich und lähmend. Entscheidungen wurden getroffen. Standorte bestimmt. Konsequenzen werden folgen, auch wenn sie bei weitem nicht so gravierend sind, wie ich sie gerne hätte. Letzlich ziehen wir uns aus dem Schlamassel raus anstatt ein paar Bömbchen hochgehen zu lassen. Aber wer weiss, vielleicht platzen am Ende ja doch welche....
Von vorne.
Das Kindelein besucht seit mehr als 2 Jahren einen Kindergarten. Ihr tats gut, alles war wunderbar. Sie hatte wunderbare Erzieherinnen, allen voran zwei, von deren Arbeit ich - selbst bei manchen Unstimmigkeiten was das ein oder andere Thema anging - sehr überzeugt war und es noch bin. Sie gehörten zur Lebenswelt meines Kindes, Tag für Tag und sie gestalteten ihren Raum gemeinsam. Mit allen Kindern gemeinsam. Das Kindelein war sehr gut aufgehoben, gut drauf, vertraute.
Über den Erzieherinnen gibts natürlich immer eine Kindergartenleitung. Von Beginn an schon war mein Gefühl, dass ich unter dieser Frau niemals nicht gerne arbeiten wollen würde. Wobei ich dieser Frau zugute halten, dass sie für die Einrichutung ansich sicherlicherlich sehr viel in Bewegung gesetzt und erreicht hat. Rein menschlich jedoch war mein Gefühl rechnt schnell ein anderes. Aber sie hatte kaum alltäglichen Kontakt mit den Kindern, sodass ich bei der tollen erzieherischen Arbeit in unserer Gruppe locker drüber hinwegsehen konnte.
Irgendwann Anfang September spitzte sich jedoch so manches arg zu...
VOn den Erzieherinnen unserer Gruppe wurden die Kinder informiert, dass 2 der Erzieherinnen in 3 Wochen die EInrichtung verlassen würden. Manch einer erzählte das zuhause - und wurde ungläubig von den Eltern angeschaut. Der ein oder andere fragte bei den Erzieherinnen nach - und bekam dies bestätigt. Die Info sollte jedoch seitens der Kindergartenleitung noch längst nicht herausgegeben werden. Usus dort ist es nämlichm dass die Mitarbeiter einfach still und heimlich gehen. Weg sind. Allenfalls ganz kurzfristig wurde in den letzten Jahren ein Ausscheiden von Mitarbeitern kommuniziert. Und das waren allein seit 2o07 nicht wenige. Und es waren nur rund 10% aufgrund einer Schwangerschaft.
Nun kursierte Anfang September unausgesprochenes Halbwissen in der betreffenden Gruppe. Die Leitung - schwieg.
Mehrere Mitglieder des Elternrates besprachen sich und ich verfasste einen Brief um zunächst mal geschlossen alle Eltern zu informieren und kommunizierte, dass wir vom Elternrat das Gespräch mit der Leitung suchen um die Situation zu klären.
Meine Auffassung hierzu war und ist, dass es nicht sein kann, dass Eltern nicht frühzeitig von einem anstehenden Bezugspersonenwechsel erfahren. Bekannt war dieser Sachverhalt in einem Fall seit langer Zeit (ein auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert) im anderen Fall seit Juni.
Infomiert werden sollten die Eltern - laut Aussage der Leitung - rund 1 1/2 Wochen vor der anstehenden Veränderung. Die mit dem Weggang von 2 der 3 Erzieherinnen in einer Gruppe von 15 altersgemischten Kindern ab 0 (!) Jahren doch recht gravierend war. Ob diese Info tatsächlich geflossen wäre ist eine andere Sache. Ein Jahr zuvor bemerkten manche Eltern einer anderen Gruppe dass eine Erzieherin ausgeschieden war erst, nachdem sie bereits ihren letzten Arbeitstag gehabt hatte. Weil es eben schlichtweg nicht bekannt gemacht wurde.
Am Tag als der Brief verteilt worden war schlug die Leitung die Welle. Nahezu jedes Elternteil wurde auf dem Flur angesprochen, es wurde beschwichtigt und Honig verteilt.
Das angestrebte Gespräch zwischen Leitung und Elternrat fand 3 Tage später statt. Es waren drei Elternratsmitglieder anwesend. Und eine, die war die böse. Ich. Ich war es, die den Brief verfasst und verteilt hat. Und ich wurde angegriffen. Ich hielt im grossen und ganzen meine Position unterstützt von den beiden anderen. Wir stellten dar, dass wir sehr gerne MIT dem Kindergarten zusammenarbeiten möchten, dass es aber unter solchen Umständen - nämlich heimlocher Mauschelei und stiller Post Mentalität schlichtweg nicht funktioniert. Wir wünschten uns Änderungen, Informationen. Mit zitterte mehrfach das Stimmchen - ganz einfach weil es das bei emotionalen Themen nun mal tut seit ich Mutter geworden bin - aber ich stellte klar, was falsch ausgelegt worden war. Es sollte kein Affront sein, kein in Verruf bringen der Leitung. Vielmehr eine Klarstellung von kursierendem Halbwissen und eine deutliche Darstellung unseres Standpunktes. Keiner von uns sah es im Sinne der Eltern, spät über solche Veränderungen informiert zu werden. Die Möglichkeit, gute Lösungen zu finden haben wir niemals abgesprochen, aber der Informationsfluss dahingehend war sowohl in dieser, als auch in vielen vorangegangen ähnlichen Situationen einfach zu dürftig.
Am Ende des Gespräches einigte man sich darauf, dass zumindest der Elternrat vorab informiert wird und die Eltern in einem annehmbaren Zeitrahmen, sollte so etwas noch einmal vorkommen.
Und dass ein weiteres Ausscheiden in naher Zukunft anstünde wurde uns quasi vorhergesagt. Wobei es hierzu seitens der Person, die das betraf zu dem Zeitpunkt keinerlei Anzeichen von ihr selbst aus gegeben hatte. Die Leitung jedoch versuchte sie bei uns in Mißkredit zu bringen mit Worten wie "nicht belastbar" "stets krank" "ist auch wenn sie im Hause ist keine grosse Hilfe". Zu dem Zeitpunkt war die betreffende Erzieherin tatsächlich krank - unter anderem wegen eines Knochenbruches. Was wohl wenig mit Belastbarkeit ansich zu tun hat. Wundersamerweise handelte es sich bei dieser Erzieherin um die letzte verbleibende in der Gruppe, wo 2 Erzieherinnen im Begriff waren zu gehen.
Es wurde ein Strich gezogen, sich gegenseitig wieder Vertrauen ausgesprochen