Dienstag, 29. September 2009

Von der Ordnung

Ich bin ein chaotischer Mensch. In mancherlei Hinsicht. Manchmal denke ich chaotisch und komme somit auf keinen rechten Nenner, geschweige denn einen roten Faden. Ich tue viele Dinge, bevor ich drüber nachgedacht habe und dass ebendies besser gewesen wäre, fällt mir immer erst auf, wenn die Situation schon komplett vorbei ist.
Ich habe es gerne ordentlich. Es gefällt mir und es ist ungemein praktisch, wenn Dinge an den Orten liegen wo sie hingehören. Bei mir ist es jedoch nie ordentlich. Nun, nie stimmt nicht ganz. Es ist öfter mal einen Moment lang ordentlich. Und zwar genau den Moment nach einer grossangelegten Aktion, einen bestimmten Bereich aufzuräumen und zu ordnen. Dann ist da ein Moment, ein klitzekleiner Moment Ordnung. Bis ich in meinem wuseligen Kopf beginne, dort wieder etwas wegzunehmen, was ich brauch, oder irgendetwas abzulegen, was ich nicht mehr brauche. Und schon ist wieder der Anfang vom Chaos geboren.
Täglich suche ich etwas. Und wenn es nur die Stoffschere ist, die ich mal da und mal da ablege. Wenn auch immer im "Grossraum Nähutensilien". Aber der ist zum einen inzwischen gross und zum anderen nicht minder chaotisch als mein Schreibtisch, die Dokumentenablage, die Kleiderschränke und Bücherregale.
Ich schaffe es einfach nicht, Ordnung zu halten. Mein verschwurbeltes Kopfchaos scheint mir dafür manchmal einfach keine Kapazitäten frei zu haben - obwohl es doch einige Ressourcen bieten würde, wenn es denn stets ordentlich wäre. Das Kopfchaos vergrössert sich nämlich bei der Suche im heimischen Chaos nur. Dennoch gelingt es mir nicht, den Geist so beisammen zu halten, dass neu geschaffene Ordnung länger als eben den ersten Moment Bestand hat.
Irgendwie scheint dieses Chaos zu mir zu gehören, aber ich bin da weder stolz drauf, noch bin ich immer gewillt, das so hin zu nehmen. Jedweder Ansatz zur Verbesserung wurde bisher jedoch stets wieder zerschlagen von meiner eigenen Schwurbeligkeit.
Ich bin bekennender Besuchsputzer und zudem neidisch auf die Menschen, die stets ordentlich leben. Aber ich kann das leider nicht. Würd ich aber gern mal.
Bis es mir jedoch wieder all zu bunt wird, näh ich in meiner freien Zeit aber lieber noch ein bisschen...

4 Kommentare:

Stoffikus - Katrin und Susanne hat gesagt…

Ich will auch Ordnung!!!!!!!!!
Aber ich fürchte, die gibt es bei mir erst, wenn die Kinder ausgezogen sind und der Mann beerdigt ist.
Liebe unordentliche Grüße von Katrin!

Logosuse hat gesagt…

*huuust* mein wunder Punkt...
Obwohl es während meines MuSchu hier richtig picobello aussah- wie im Museum ;-) Aber: wer will schon im Museum leben?
"Die langweiligsten Frauen haben die ordentlichsten Häuser." Wenn das mal nicht Auftrieb gibt *g*

Kathy hat gesagt…

kenne ich, ganz genau das gleiche hier auch!
schubladen und schränke quillen über von dingen, die da eigentlich nicht hingehören, nur weil ich es für den moment des besuchs außer sichtweite haben möchte. schrecklich. fast jeden tag denke ich daran, daß ich auch gerne so eine grundordnung hätte, denn auch wenn es abends einigermaßen akzeptabel aussieht, dauert es keine halbe stunde und hier sieht´s aus, als wäre eine bombe eingeschlagen.
ich hätte ja gerne mal für bestimmte arbeiten eine putzfrau, aber schon alleine die angst, daß sie das chaos hier ständig sieht, läßt mich von dem gedanken ab, von den kosten natürlich ganz zu schweigen.

creativerabbit hat gesagt…

ich kann das einfach mal 100% so unterschreiben ;)