Donnerstag, 12. Oktober 2017

Schlagworte

Perspektivlos.
Hoffnungslos.
Aussichtlos.

Auch wenn der Verstand es besser weiß. 
Das Innen spürt das leider nicht.

Dienstag, 10. Oktober 2017

Schwere

Diese Schwere, die mich verzweifeln lässt. Jeder einzelne kleine Schritt kostet unendlich viel Kraft. Das Gefühl, nicht mehr weiter zu können. Das Gefühl, nichts mehr schaffen zu können. Das Gefühl, komplett überfordert zu sein mit kleinsten Anforderungen. 
Ich stehe trotzdem auf, ich mache trotzdem weiter, weil mein Kopf weiß, dass es geht. Es geht mir bescheiden dabei und mehr als einmal frage ich mich, wo die Kraft, die ich doch gar nicht zu haben glaube, eigentlich her kommt. 
Es ist schrecklich, morgens aufzuwachen und zu merken, da ist weniger Substanz als es noch am Abend gab; schrecklich zu wissen, dass da ein langer Tag vor mir liegt, den ich wieder irgendwie überstehen muss. Es ist schrecklich, unterm Strich wenig Verbesserung zu spüren. Es ist schrecklich, trotz des Wissens der Veränderung weiterhin gegen einen Sog anschwimmen zu müssen, wofür fühlbar keine Kraft mehr übrig zu sein scheint. Eigentlich weiß ich nicht, wie es weitergehen soll, ich weiß nicht, wie lange die Kraft, der ich mir schon jetzt nicht sicher bin, noch reichen kann. Ich bin hilf- und perspektivlos und habe keinerlei Ideen, wie ich das ändern können soll.

Montag, 9. Oktober 2017

Status

Die letzten Wochen waren geprägt von Aushalten, Ertragen und vor allem irgendwie Überleben. Es gab gar keinen Raum, irgendwo hin zu spüren, weil es nur noch schwer war, das Leben. Schwer, schlimm und an mancherlei Stelle kaum erträglich. Ich habe ausgehalten bis jetzt, bis sich in das bloße Überleben kleine Momente von Durchatmen und noch kleinere Momente von Erholung mischen. Ich habe bisher immer ausgehalten. Viele Male. Und vermutlich kann ich sagen, dass das durchaus gut und wichtig ist in Zeiten, in denen ich verzweifelt und hoffnungslos bin. Zeiten, in denen ich sicher bin, dass der Nebel, die Dunkelheit und die Schwere sich niemals lichten werden. Zeiten wie jetzt. Irgendwann haben sie sich bisher immer gelichtet. Der Verstand hält mich fest, weil er genau das weiß.
Es ist vieles in Bewegung und es ist immer noch schwer, an vielen Stellen. Manchmal scheint es ein wenig weniger schwer als noch 2,3 Wochen zuvor. Dazu "leichter" zu sagen wäre aber nicht treffend. Dennoch verliere ich weiterhin die Stunden und Tage. Wann war gestern und vor allen Dingen was war eigentlich gestern? Oder den Tag davor? Als löschten sich Momente, Erinnerungen von selbst, viele davon. (Eigentlich muss ich mich gar nicht wundern, dass die beiden Freundinnen, mit denen ich viel Zeit in den letzten 25 Jahren verbrachte, mir immer und immer wieder verschiedenste Dinge erzählen, an die ich mich erinnern sollte - und es in so vielen Fällen nicht kann. Ich bestreite oft, dabei gewesen zu sein - wobei Fotos das Gegenteil zeigen. Ich erinnere wenig.)
Die Messlatte liegt weit unten und ich zwinge mich immer wieder, wahrzunehmen, was es darüber geschafft hat. Das Lesen eines Artikels, vielleicht gar ein halbes Kapitel in einem Buch. Kochen. Duschen. Essen ohne mich anschließend übergeben zu müssen, weil meinem Körper scheinbar nicht nach Essen ist. Freunde, liebe Menschen treffen für eine Weile. 
In manchen Momenten ist Ruhe eingekehrt, da ist weniger rastloses Tun und Denken -  aber es pendelt hin und her und irgendetwas kann sich dann nicht für Rasten oder Rastlosigkeit entscheiden und vereint es im bewegungslosen Daliegen und gleichzeitiger Gedankenkarusselfahrerei. Oder da sind plötzlich Tage, an denen ich kaum aufhören kann zu weinen, obwohl ich noch niemals jemand war, der gut weinen konnte. Weiterhin bin ich zumeist entrückt, finde mich schwer nur zurecht in der Welt. Lautstärke aushalten ist schwierig und kostet viel Kraft. Ebenso kostet es Kraft, im Kontakt zu sein, was aber andererseits so wichtig ist, um diesem Leben nicht komplett zu entrücken.
Ich vermag tatsächlich gar nicht zu sagen, ob es besser ist als vorher. In jedem Fall ist es anders und es ist in Bewegung - und anders ist erstmal nicht verkehrt. Die Intensität ist weiterhin hoch und das Leben verlangt mir derzeit viel ab, ohne dass ich viel tue. Ich überlebe weiterhin, ich halte weiterhin aus und versuche mich fest zu halten an schönen Momenten. Das allerdings ist eine Aufgabe, die trotz der Tatsache, dass ich wenig "tue", eine fast unerklärbar schwere ist.