Montag, 29. April 2013

Loslassen

Das Kind, das große, freute sich in den letzten Tagen ausgiebig. Mal quietschend, mal mich dabei fest umarmend, mal einfach nur lachend und Augen blitzend. Heute begann endlich das, worauf sie sich so sehr freute: ihre erste Klassenfahrt. Fünf Tage lang ist sie nun auf Reiter- und Abenteuerferien mit ihrer und der Parallelklasse. Ein, zwei klitzekleine ängstliche Momente hatte sie schon, dass sie vielleicht auch ein wenig Heimweh bekommen könnte, so wie sie es von den beiden Erstklässlern, die mit ihr und anderen grösseren Mädchen auf dem Zimmer sind, vermuten. Einen Schlachtplan haben die Großen entworfen, wer sich dann um wen kümmert und mein Mädchen hat ein Geschichtenbuch zum Vorlesen am Abend für die beiden eingepackt. Dennoch wette ich, dass es sicher den ein oder anderen kleinen Moment geben wird, wo sie selber wird schlucken müssen. Das erste Mal länger fort von daheim. Aber sie wird das schon machen.
Und ich? Ein paar Tränchen musste ich mir am Morgen verkneifen, als sie in den Zug stieg. Und es werden sehr sonderbare Tage werden ohne sie. Und es wird mir sehr schwerfallen. Dieses nun so geballte Loslassen, obwohl es sich sowieso immer mehr abzeichnet, dass es da viele kleinere und manchmal grössere Schrittchen hin zum Loslassen müssen gibt. Eigentlich aber will ich festhalten. Loslassen ist wichtig. Und richtig. Aber so schwer.

Samstag, 6. April 2013

Der Fünfte (der ein Sechster ist) im April

Es gäbe so manches zu schreiben, jedoch hab ich es bisher nicht geschafft. Was vermutlich nicht zuletzt am Ferienstatus liegt. Die sind am Montag allerdings vorbei und der Alltag wird uns wiederhaben.
Zunächst aber geht es weiter mit Tagebuchbloggen, ins Leben gerufen von FrauBrüllen, jeweils am fünften des Monats.
Das kleine Kindelein kam des Nachts irgendwann zu mir, der Gatte saß noch im Arbeitszimmer und lernte - die Abschlußprüfungen für den Betriebswirt rücken näher. Mein Morgen begann irgendwann um acht Uhr herum, als das kleine Mädchen ungewöhnlich kommunikativ wurde. Normalerweise kuschelt sie morgens nämlich nur einen Moment (an den Tagen, wo wir ausschlafen können) und steht dann auf. Heute aber blieb sie bei uns liegen und erzählte viel, bis der Wecker um neun Uhr klingelte - welch Luxus - und auch das große Mädchen zum Kuscheln kam. So nach und nach stand Familie NebeL auf. Ich bereitete das Frühstück, HerrNebeL bestückte den MP3 Player des großen Mädchens und die Kinder spielten vor sich hin. Es folgte ein gemütliches Wochenendfrühstück. Anschließend mussten wir Mädels uns mit Anziehen und Abfahren sputen, es ging auf zum Reitkurs. Neben dem Reitstall wohnt meine Tante, die alles Reitequipment bei sich hat. Das große Kind zog sich dort um und marschierte zum Reitstall in Begleitung meiner Tante, die ihr die Reitstunden schenkt. Nach kurzer Zeit kam die Tante zurück; wir tranken Kaffee und quatschten ein bißchen. Wie jedesmal solange, bis  das kleine Kind "Tanten Zeit" einfordert. Ich las derweil - wie jedesmal - die Zeitung. Irgendwann kam das große Kind zurück und zog sich um. Es gab einen weiteren Kaffee, Milch oder Tee für die Kinder (heut war es Tee), Laugengebäck und Malzbrötchen. Auch dies ist genau wie jede Woche. Einer der ritualisierten Abläufe, der sich im Laufe der Zeit so ergeben haben. Um 14 Uhr fuhren wir zurück nach Hause. HerrNebeL hatte fleißig gelernt und nebenbei noch ein Brot gebacken. Die Kinder spielten, ich trank Kaffee bei meiner Mutter und HerrNebeL wuselte herum. Um kurz nach drei kam eine Freundin der großen Tochter. Das kleine Kind hatte die Oma gebeten, bei ihr bleiben zu können, während wir anderen vier uns aufmachten, in der Umgebung zu geocachen. Wir fuhren also ein bißchen Auto, stapften durch den Wald und über stillgelegte Eisenbahntrassen, suchten und fanden drei Dosen. Daheim angekommen spielten die drei Kinder noch ein Stündchen bevor die Tochterfreundin heimgebracht wurde. Ich kochte das Abendessen. Nach dem Abendessen ging es für die Kinder recht zügig Richtung Bett, weil es schon etwas später war als geplant und wir uns so langsam wieder auf den Alltag und etwas frühere Kinderschlafenszeiten eintakten müssen. Das große Kind durfte im Bett noch etwas lesen, während das kleine schon schlief. HerrNebeL ging zurück an die Lernerei, ich trank erneut einen Kaffee bei meinen Eltern und versackte ein wenig im www. Irgendwann zwischen 0:00 und 01:00 Uhr werde auch ich im Bett verschwinden, vermutlich allein, weil der Gatte noch weiter lernen wird. Alles in allem ein recht gewöhnlicher, eigentlich alltäglicher Samstag. Ausser der Tatsache, dass HerrNebeL normalerweise am Samstag Vormittag in der Schule ist. Zumindest war er das in den letzten drei Jahren. Nach diesen Schulferien ist dann Endspurt - ich vermute die kommenden Schulsamstage lassen sich an 2 Händen abzählen. Und dann, endlich, endlich gehören die Wochenenden ihm. Und uns. Große Vorfreude macht sich breit!
Weiter geht die Tagebuchbloggerei am Fünften im Mai.

EDIT: Inzwischen habe ich bemerkt, dass mein Fünfter in Wahrheit ein Sechster ist. Aber nun, so ists halt ein alltäglicher Samstag. Der nächste Fünfte wird dann wirklich  ein Fünfter ;).