Dienstag, 28. Dezember 2010

Fehlen

Meine Freundin hat Zwillingsmädchen. Vorschulkinder, so wie unser Kindelein. Wir sehen uns mal oft, mal seltener. Auch nach der Geburt von unserem Fröschlein. Nie kam mir ein Gedanke, ein Bild, nie kam eine kleine Träne. Nichts.

Deshalb wohl war ich unvorbereitet, vollends.

Ich sah wunderschöne Bilder. Fotografien von Zwillingsmädchen. Einjährigen Zwillingmädchen. Und sofort war es so schlagartig tief und fest da wie noch nie, das innen drin, tief im Herzen schmerzende, bohrende Gefühl des Verlustes. Gedanken an unser etwas mehr als einjähriges Fröschlein, das allein geboren wurde. Das seinen Zwilling verloren hat. Gedanken an das gegangene Kind, das immer schon fehlt. Gedanken an das Bild, was hier nicht entstehen kann.

Ich bin von ganzem Herzen glücklich über unser Fröschlein, über unser Kindelein. Ich könnte mir kaum vorstellen wie es denn anders sein könnte, wie es wohl wäre, wenn ein zweites Froschkind in unser Leben gekommen wäre. Habe keine Idee, wie unser Alltag dann heute wirklich aussähe.

Und dennoch fehlt es mir, eben dieses Kind. Manchmal einfach sehr.

Freitag, 24. Dezember 2010

Wunderschöne Zeit

Ich wünsche Euch da draussen von Herzen wunderschöne, besinnliche Weihnachtstage.
Und nun, mitten im kleinen Chaos leuchtet unser Baum mit Bonbonfenstern im Pfefferkuchen und Bienenwachshängern. Und darunter, da warten Maria und Josef und der eine König gar schon aufs Christkind (so wie das grosse Kindelein hier auch sehnsüchtig).

Geniesst die Tage und seid vorsichtig da draussen auf den Strassen.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Busy

Alle Jahre wieder nimmt das Geschenke einpacken doch mehr Zeit in Anspruch als gedacht... Und so sitze ich mittendrin, packe und sortiere, bedenke Einkaufszettel und plane mit dem Gatten wer was wann morgen tut.
Ich jedenfalls bin am Morgen erst mal arbeiten. Husche durch die Klinik, die seltsam leer und doch umtriebig sein wird. Alles ist erfüllt von sonderbarem Knistern. Eigener Vorfreude, dem Stress der letzten noch zu erledigenden Dinge nach der Arbeit, allgemeine Feststimmung. Auf der einen Seite. Und auf der anderen da knistert es oft durch Traurigkeit, vielleicht gar ein wenig Verzweiflung darüber, Weihnachten nicht daheim im Kreis der eignen Lieben verbringen zu können. Dennoch ist da oft auch diese Feststimmung, eine Besinnlichkeit. Zwiespälte.
Und ich, ich darf dann heim gehen zu den Meinen. Und vielleicht vorher ein wenig Wärme zu manchem dort bringen. Nur ein Fünkchen zwar. Aber immerhin...

Hier zuhaus sind seit 2 Tagen die wilden Schläuche verschwunden. Endlich. Die Löcher sind weiterhin noch da. Zwar nicht mnehr 20 cm tief sondern nur noch 3 oder 4 weil sie mit Estrich verfüllt wurden, aber noch sind sie da. Die Spalten im Parkett sind an vielen Stellen sehr breit geworden - gearbeitet hat es, das Holz. Uns ist in den letzten Wochen die Nase und Kehle ausgetrocknet - denn die Feuchtigkeit wurde letztlich aus der Luft gezogen, was das Raumklima hier eben sehr unangenehm auf Dauer werden liess.
Ab davon wurde lange geschnieft und geschnoddert und ab von mich ebenfalls seit einigen Wochenquälenden Hautproblemen habe ich nun ordentlich Kehlkopf. Nicht schön. Aber noch ist der Leidensdruck nicht gross genug (und die Zeit sowieso zu knapp) für Arztbesuche.

15 Vorschulkindelein berührten heut morgen zum ersten Mal weihnachtlich stimmungsvoll mein Herzchen als ich mit vielen anderen Eltern dem Weihnachtsspiel zuschaute. Unser Kindelein, der Sternenengel, leuchtete Maria und Josef den Weg, sang und spielte mit all den anderen voll Glück und Freude. Mitten darunter, mitten drin als Wirt, als Schaf, als Ochs als Hirte auch die besonderen Kinder, die mit unserem in die KiTa gehen. Weihnachtsstimmung zum ersten Male in diesem Jahr.
Zum zweiten Male dann als die Kindelein anschliessend ihre Werke - gefilzte kleine Krippen - in der Gruppe abholten und das Kindelein ihre voller Stolz zeigte. Fotos, ja die werden folgen, Heute durfte diese Krippe bei den Grosseltern bleiben und morgen suchen wir ein schönes Plätzchen dafür.

Neben wildem Hin und Hergewusel heute um die Wohnung nach dem Schlauchdesaster halbwegs weihnachtswohnlich zu bekommen stellten wir den Baum auf, der bei uns dann Heilig Abend Morgen - also ohne mich - geschmückt werden wird. Bienenwachsanhänger stachen wir aus und hörten unsere erste Weihnachtsgeschichte in diesem Jahr. Hans Chrisian Andersens Tannenbaum. Meine Lieblingsgeschichte als Kind. Das Kindelein und ich kümmerten uns um die Anhänger während der Gatte las. Wieder ein Moment Weihnacht.

Unterm Strich gab es für die Kinder wenig Weihnachtliches daheim in diesem Jahr. Umso dankbarer bin ich der KiTa für die Zeit des Plätzchenbackens wieder und wieder am Morgen, das Filzen der Krippe, dem Baum, dem Schmücken, dem Proben des Krippenspieles, den vielen neuen Liedern die sie lernte. Der Weihnacht in ihrem Herzchen.

Wichtelei

Eines unserer Päckchen - na vielmehr das vom Fröschlein - wurde schon ausgepackt, nämlich im Forsthaus vom Waldmädchen.
Und das andere Päckchen brachten wir letzten Samstag ganz persönlich vorbei, das Kindelein hatte nämlich Piet, der überraschenderweise einfach nur ein paar Kilometer entfernt wohnt, bewichtelt.
Wir hier haben noch keines Wichtelpakete bekommen und warten weiter gespannt....

Montag, 20. Dezember 2010

Die Kindelein

... die beiden.
Derzeit stürmt es ein wenig im Hause NebeLmädchen. Oder sagen wir, das Kindelein stürmt.
Sie scheint irgendwo gefangen zwischen "ich bin schon so gross und geh meinen Weg" und "ich bin noch klitzeklein und alle Welt drehe sich bittesehr nur um mich". Zum einen ist sie laut und wütig, stürmt und ist unglaublich präsent, zum anderen ist sie anhänglich und verschmust und möchte am allerliebsten wieder immerzu in meinem Bett schlafen.
Sie bastelt und werkelt unglaublich wunderbar, verschenkt grosszügig all die schönen Dinge an die, die sie liebhat und mag. Sie liebt das Tanzen mehr und mehr, wird 20 cm grösser, wenn die wirklich wunderbare Ballettlehrerin sie lobt. Irgendwann in den letzten Wochen begann es, dass sie augenscheinlich deutlich weniger Schlaf braucht. Am Abend ist nun selten von 21 Uhr Ruhe, oder sagen wir, sie schläft selten vor 21 Uhr. Und steht dennoch um knapp sieben Uhr auf, obwohl sie zuvor regelmässig eigentlich zwölf Stunden und länger schlief. Inzwischen aber scheint sie maximal zehn Stunden zu brauchen. Wenn das so ist - nun dann ist das wohl so. Aber dass dieses veränderte Schlafbeürfnis vom einen auf den anderen Tag plötzlich da ist wundert mich doch schon...
Na, vielleicht wenn sie wieder ausgelasteter ist und die Schule beginnt, vielleicht dann.... Ich frage mich immer öfter, wie der Start wohl werden wird. Es gibt nichts, was sie nicht liest und nun scheint sie sich in den Kopf gesetzt zu haben, auch die Zahlendinge noch weiter auszubauen. Es ist wunderbar anzusehen, wie interessiert sie ist, wie leicht es ihr fällt, Dinge zu lernen. Und andererseits ist es unglaublich sonderbar, ein Vorschulkind neben sich sitzen zu haben, was mich verbessert, wenn ich mal falsch vorlese - weil sie es eben selber liest.....

Das Babylein ist weiterhin ein Strahlemädchen. Das Babylein, welch ein Quatsch. Ein so grosses kleines Kind ist sie geworden unser Fröschlein. Sie redert und redet und redet. Und eigentlich verteht keiner ein Wort. Zumindest nicht bei ihren ausufernden Erzählungen. Ansonsten gibt es auch eine Menge Einzelworte, die gezielt genutzt werden:
Hoppala
Hazi (Hatschi)
Die Namen der Schwester und Cousinen
Popa (Opa) Mma (Oma) Mama, Mima (Mama eben;-)) Papa, Pipa (Papa eben;-))
Arm
Apel (Apfel)
Bär
Mil (Milch)
Wassa
Dade (danke)
bitta
Wauwau
Näschen (sie Katze der Oma)
Auge
Nase
Pappel (Zappel, ihr Schmusewichtel)
undundund

Dazu wird - wenn es denn keiner verlangt- unglaublich vieles nachgeplappert.
Sie wird noch gestillt. Immer noch. Gerne sogar. Sie tut es gern und ich auch, das ist einfach unseres. Morgens, mittags, abends, nachts. Es ist allerdings absolut kein Problem, wenn ich nicht da bin. Sie spielt gern für sich, schnappt sich heimlich still und leise alles, was das Kindelein hat stehen lassen. Ausschütten und umräumen ist grossartig.
Schlitten, ach was Schlitten, Bobschlitten fahren ist grossartig, nachdem die erste Berührungsangst mit dem Schnee verflogen war.
So ab und an versucht sie ihren Kopf durchzusetzen, ist aber dennoch unglaublich sanft dabei. Schnell sind Wut und Geschrei verflogen und fallen bisher nie sehr laut oder lange aus.
Wenn sie für sich wütend ist, steht sie auf ihren Füssen und dem Kopf zugleich und wutweint ein wenig. Es sieht ungeheuerlich niedlich aus, wenn sie so da steht.
Seit einigen Wochen schämt sie sich, wenn sie was angestellt hat oder geschimpft bekommt und drückt sich mit dem Rücken an irgendeine Wand in der Nähe, senkt den Kopf und schiebt die Unterlippe, ein "Schippchen", wie wir sagen, hervor. Wahren Streit und wahres Geschrei gibt es nur mit der grossen Schwester. Derzeit gönnen die beiden sich oft gar nichts. Aber zunehmend albern sie auch gemeinsam herum. Dabei lacht sie aus vollem Halse, tiefem Herzen ein wunderbares Kinderlachen.
Sie strahlt, sie strahlt, sie strahlt, sie strahlt. Mein Strahlemädchen.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Status

In Kürze:

die Wohnung ist noch nicht trocken gelegt. Wir versinken im Chaos und Lärm. Ende nicht in Sicht.

Weihnachten? Kommt wohl bald. Ja. Die zugehörige Stimmung will sich nicht einstellen. Davon ab trägt die Tatsache, dass die Weihnachtswoche eine stinknormale Arbeitswoche ist, nicht gerade dazu bei, ein kinderfreundliches Weihnachtsfest zu feiern. Nicht, dass mich das Arbeiten an sich stören würde. Aber Heilig Abend erst mal nicht bei der eigenen kleinen Familie zu sein ist nicht unbedingt Weihnachtsstimmungsförderlich.

Nebenher beschäftigt uns eine doppelte Klage gegen uns beide aufgrund eines Unfalls im Januar.

Das neue Auto muntert uns zudem damit auf, dass es diverse vor allem gerade notwendige Funktionen mal eben unter den Tisch fallen lässt.

Geschenke sind bisher nur halbwegs besorgt.

Wir arbeiten. Viel. Beide. Und versorgen nebenher noch zwei kleine Kinder. Und zumindest einer geht nebenher auch noch rund 12 Wochenstunden zur Schule. Und wenn man es denn dann mal ganz genau nehmen mag: der noch zu führende Haushalt von vier Personen nimmt tatsächlich, ja tatsächlich auch verdammt viel Zeit in Anspruch. Und ist dennoch weiterhin in einem desolaten Zustand. Aber man kann auch aus Wäschkörben leben.

Freunde? Haben Sie welche? Ich möglicherweise, aber sehen, hören oder sonstwas hat derzeit keinen Raum. Und das finde ich einfach nur blöd. Nicht dass es viele wären. Das sind es ja gar nicht mehr. Irgendwie verliert man so nach und nach welche bei Veränderungen der eigenen Lebenssituation. Aber man kann auch lernen, sich selbst genug zu sein.

Familie? Ja, hab ich auch. Und ich bin froh drum, dass zumindest meine Schwester Kinder im selben Alter hat. Und die Kinder bald gemeinsam zur Schule gehen werden. Sonst würden wohl auch wir uns kaum noch sehen.

Eine Familie sein bedeutet innen viel. Sehr viel. Aber ich werde zunehmend das Gefühl nicht los, dass an viel zu vielen Stellen Familie nicht gewünscht ist. Die Kinder nicht gewünscht sind. Zu laut, zu anstrengend, zu anders.

Frustriert? Ich? Ach was, wie kommen Sie darauf.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Sieht so aus

Industrietrocknerei nach Wasserschaden im Wohnzimmer:

Die eine Seite des Wohnzimmers

und die andere.


Das macht mit zwei Kindelein - wie sich jeder vorstellen kann - nicht all zu viel SPass. Ganz abgesehen von der Geräuschkulisse, die sich im Rahmen von mindestens je zwei laufenden Waschmaschinen und Trocknern älteren Modelles bewegt. ...
Ess- und Nähtisch stehen zwar inwischen wieder zwischen dem ganzen Schlauchgewusel, aber trotzdem ists irgendwie nicht so wirklich spassig.