Ich bin blogmüde. Oder generell müde. Es gäbe manches zu bloggen, Bilder zu zeigen all der genähten schönen Dinge, über die Kindelein zu erzählen.
Aber ich bin müde. Und zugleich ein wenig getrieben. Mir fehlt oftmals die Mitte, der Antrieb. Und ein anderes Mal dann fehlt mir die Bremse. Engagement an mancher Stelle grenzt derzeit an eine blöde farce - aber es fallen lassen geht einfach nicht. Nicht jetzt - an Punkten wo ich so viel gewonnen habe und stolz darauf bin, ja. Zu einer farce wirds auch nicht an der Stelle des direkten Engagements, sondern auf der quasi höheren Ebene. Auf der Ebene, wo ich keinen Einfluss mehr habe. Und das nervt schlicth gewaltig. Und bringt mich leider um so manches Zeitfenster.
Ich habe so vieles im Kopf, manches auf dem Tisch zu tun. Und es fällt mir schwer. Nicht immer. Einmal angefangen läuft es meist. Aber dann ist da ja noch dies und das und jenes - und schon habe ich mich wieder verstrickt und verzettelt in Irgendwas, was in Wahrheit gar nichts ist und die Einstieg verpasst.
Manchmal fühle ich mich Raumlos. Keinen Raum für mich - im wörtlichen und übertragenen Sinne. Aber auch kein Raum für all das, was es unterzubringen gilt. Angefangen im kleinsten Raum - dem Bad - bis hin zum kombinierten Wohn-, Ess-, Nähzimmer. Kein Platz, alles voll und überfüllt, keine Ordnung. Keine Möglichkeit, Ordnungen von Dauer zu schaffen. Wobei meine ausgeprägte Schusseligkeit auch nicht gerade eine grosse Hilfe ist (allein beim Schnittmuster kopieren von sagen wir mal 6 Schnitteilen suche ich mindestens 3 Mal die Schere, den Messschieber (der heisst sicher anders, was aber in dem Fall völlig egal ist, wie der heisst), die Kreide, den Trickmarker, das Nadelkissen. Und ich rede hier nicht von 3 Mal insgesamt, nein, nein. Jeweils. Und ich übertreibe keineswegs).
Vielleicht bin ich zu voreingenommen, wenn ich schon jetzt meinen Energiehaushalt sehr ins Minus rutschen sehe. Aber je mehr Zeit verstrich, umso klarer wurde mir, dass ich gar nicht so bin, wie ich dachte, das ich wäre. Möglicherweise hat mir das jemand, der mich sehr gut kennt bereits schon vor Jahren gesagt. Aber ich habe es wohl nicht geglaubt. Heute aber weiss ich es. Ich bin kein Energiebündel. Ich schaffe nicht mühelos alles was ich von mir verlange. Ich schaffe nicht mühelos alles, was ich zu tun habe. Ganz im Gegenteil. Und mit der Zunahme der Aufgaben wird auch das nicht besser. Besonders nicht dann, wenn die kommende Aufgabe durchaus viel Energien einfordern wird.
Ich brauche viel mehr Energie für mich, für mein Leben zu Hause, für die Kinder, für die Familie als ich je geglaubt habe. Als ich mir je zugestanden hätte. Und ich habe nicht das Gefühl, noch viel übrig zu haben für Dinge ausserhalb dieses Kosmos. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben. Und wer weiss, vielleicht wird es ganz anders sein.
Die Tage sind manchmal zäh. Manchmal leicht. Aber all zu oft denke ich am Abend, was alles anders hätte laufen sollen. Mache ich mir Sorgen darüber, wie ich es hinbekommen soll, diesen zwei so wunderbaren Mädchen eine schöne, sichere, liebevolle, geborgene Kindheit zu bescheren. Nicht, dass ich alles, was schwer, schlecht, traurig im Leben ist, ausblenden wollen würde. Aber ich will ihnen so gerne ein sicherer Hafen sein, gemeinsam mit dem Liebsten. Manchmal aber fühle ich mich vielmehr wie ein viel zu grosses Schiff, was in ebendiesen Hafen einläuft und mal tollpatschig, ungelenk und unbedacht, mal roh und voller Aufbrausen alle Hafenmauern einreisst. Futsch die Sicherheit und Geborgenheit.
An manchen Tagen fühle ich mich angefüllt mit gemachten Fehlern, die mich abends am Bett der Kinder stehen und denken lassen, wie ich sie nur wieder gut und rückgängig machen könnte. Wird das je aufhören?
Es wird kaum ein Tag ohne Fehler gelingen, da wird immer etwas sein, was ich anders, besser hätte machen können. Was gebe ich Ihnen mit auf den Weg? Wird es das sein, was ich ihnen eigentlich geben will oder etwas ganz anderes, was ich niemals gewollt hätte?
Diese zwei Beiden so unterschiedlichen und sich doch so ähnlichen Mädchen. So sehr geliebt.