Samstag, 31. Januar 2009

Sorgen

Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die sich all zu oft all zu sehr sorgen. Glücklicherweise zeigt sich das nicht im Umgang mit dem Kindelein: ich bin weder übervorsichtig noch besonders vorsichtig. Wenn sie fällt fällt sie und wenn sie sich wehttut, wird sie eben getröstet. Sie darf ausprobieren und die Welt entdecken. An der sehr langen Leine.
Wirklich sorgen tue ich mich in Situationen, die eher unberechenbar sind. Nicht per se hochgefährlich aber eben mit Gefahrenpotential. Vor längeren Autofahrten und Flügen zum Beispiel. Früher war es so schlimm, dass ich, solange ein geliebter Mensch unterwegs war, kaum Raum für andere Gedanken hatte. Und ich konnte selten etwas dagegen tun. Heute ist es zwar anders, aber dennoch sorge ich mich vermutlich oft zu sehr. Irgendwo im Herzchen ist dann - solange bis die Situation vorbei ist - ein kleines Klümpchen, was immer mal ziept und zwickt, sich auch zeitwelig kurz und beherzt schmerzhaft zusammenzieht nur um mich zu erinnern, dass da etwas passieren könnte. Oder ein Zeitraum in dem ich von einem geliebten Menschen nichts höre, lässt mich all zu oft in viel zu schlimmen Gedankengängen versumpfen.
Es lähmt mich heute bei weitem nicht mehr. Aber diese "ZuvielSorge" ist wohl etwas, das mich immer begleiten wird. Mal mehr und mal weniger. Einfach weil ich so bin wie ich bin.

Die Farben des Paradieses

Durch Zufall sah ich heute einen wundersam ergreifenden Film über einen blinden Jungen, seiner Empfindsamkeit, seiner Suche nach Liebe und seinem Platz in der Welt. Zugleich geht es um seinen Vater, der in diesem Jungen nichts mehr als einen harten Schlag des Schicksales, eine Ungerechtigkeit und eine Strafe sieht. Letzterer versucht mit allen Mitteln, diesem Schicksalsschlag zu entkommen, sein Leben gerade zu rücken ins Licht und alles unliebsame zu verbergen um irgendwie sein eigenens Glück zu finden. Dabei sieht er nicht, was um ihn herum geschieht, wer mit ihm ist. Währenddessen begegnet sein Sohn der Welt aufgeschlossen, interessiert, voller Liebe, Neugierde und Glauben. Nur die Liebe seines Vaters scheint er nicht erreichen zu können, weil dieser ihn nicht sehen kann, wie er ist.

Der Film kommt mit wenigen Worten aus, alle Bilder, Geräusche, Gesten und Landschaftsaufnahmen transportieren jedoch so vieles an Emotionen und Tiefe, dass ich momentan fast sagen kann, dass dies einer der ergreifendsten Filme ist, die ich je - zumindest in den letzten Jahren - gesehen habe.

Freitag, 30. Januar 2009

Laune

Ganz entgegen der Befürchtungen war das Kindelein kaum übellaunig in den letzten beiden Tagen. Vielmehr geniesst sie es, mit mir daheim zu sein. Heute morgen durfte ich bis viertel nach 9 im Bett schlummern, während sie allein spielte (und schon irgendwann zwischen 6.30 und 6.45 Uhr mit dem Herrn Papa wach geworden war). Welch ein Luxus.
Sowohl gester als auch heute spielte sie viel von sich aus, abgewechselt mit gemeinsamen SPielen. Und immer, wenn sie allein war, kam sie zwischendurch zu mir, sagte mir was Liebes, streichelte mich, kuschelte sich an um dann wieder weiter allein zu spielen. Herrlich. Hach.

Heut war dann - trotz Wochenendes - um 19.15 Schicht im Schacht. Ein 1 1/2 stündiger Spaziergang, viele Maulwurfshügel auf der Suche nach einem ebensolchen Durchbuddeln und viel frische Luft machen sehr müde...
Ich geniess dann mal den Feierabend - ausnahmsweise vor dem TV mit Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa.
Wunderbarer FIlm.

Gegenstück

Ein wohl vollkommenes Gegenstück zu dem hier ist Frau Multiples gelungen.
Ich bin dann also Peddigrohrunbegabt. Aber das macht ja nix ;-)

Donnerstag, 29. Januar 2009

Heute so

Am Vormittag schnell zwischendurch einen kurzen Besuch bei der Gynäkologin zum Blut abnehmen - Ergebnisse bezüglich bereits durchgemachter Ringelröteln (hoffetnlich!!) gibts dann am Montag -, anschliessend gemeinsames Warten mit dem Kindelein auf den Techniker für die Spülmaschine. Als er dann kam, um den abgebrochenen Türgriff zu reparieren, war das Kindelein arg begeistert und erzählte dem Herrn eine Menge Dinge. Das Resultat der Reparatur ist ziemlich abenteuerlich - der ursprünglich nicht zu sehende weisse Griff wurde mangels passendem Ersatzteil - was auch nicht mehr zu beschaffen ist, da es diese Firma nicht mehr gibt - durch einen sehr hervorstehenden k.a.c.k.brauen Griff ersetzt. Nun - es funktioniert, was uns erst mal eine Neuanschaffung erspart. Aber die Kosten für dieses unglaubliche Teil, dessen Einbau, die Anfahrt und die anfallende Märchensteuer sind trotzdem happig.
Mit 3 Generationen Frauen gings dann zur Obst und Gemüse Händlerin des Vertrauens - die uns auf unseren gesamten Einkauf dann obendrein noch 5 Spitzkohl (ähem, wie bitte ist der Plural von "kohl"?) und eine Tüte mit riesigen Champignons schenkte. Und dem Kindelein eine Banane.
Daheim folgte dann eine Runde spazieren gehen, Roller und Rad fahren mit dem Kindelein und Besuch von den Schwiegereltern.
Als das Kindelein und ich alleine waren, war es einfach Zucker. Herrlich. Morgen dann bitte nochmal pure gute Laune in der NebeLmädchenwohnung!

Ooch nö.

Ringelröteln. In der KiTa.
Also taper ich dann mal zum Blut abnehmen - weil natürlich kein Mensch weiss, ob ich die je gehabt hab. Und das Kindelein "darf" zu Hause bleiben. Und das bei der derzeitigen Laune.
Ich hoffe nur der heutige "gezwungene" Erwerb (Ach, Frau NebeLmädchen, sicher haben Sie vergessen im letzten Quartal des Jahres 2008 in unserer Filiale einzukaufen, bitte holen Sie das doch schleunigst nach. MfG, Ihr Herr Bert.els.mann) eines neuen Mini Lük Heftchens beschäftigt sie morgen und übermorgen seeeehr lange, auf dass sie ihre wunderbare Laune vergisst.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Laune

Das Kindelein hat heute eine so wunderbare Laune, dass ich eigentlich nur weglaufen will... Grmpf.

Dienstag, 27. Januar 2009

Nö.

Heute Vormittag oder besser Mittag stellte ich mir einmal kurz die Frage, ob ich ein schlechtes Gewissen haben sollte. Zumindest so ein klitzekleines.
Ich habe nämlich um 09.00 Uhr wieder mit Buch im Bett gelegen und von 10.00 bis 13.00 Uhr geschlafen. Einfach so.
Eine Menge anderer Dinge hätte ich in der Zeit erledigen können. Son Haushaltskram halt.
Aber am Ende kam ich recht schnell zu der Antwort: Nö. Kein Grund für n schlechtes Gewissen. Nicht mal für ein klitzekleines. Ich geniess das einfach mal so lang es geht ;-)

Montag, 26. Januar 2009

Warteschleife

Arbeitsmässig befinde ich mich weiterhin in der Warteschleife wegen des Beschäftigungsverbotes. Es gibt noch immer Fälle von Erkrankungen aufgrund des Noro Virus. Erst wenn es 7 Tage lang keinen neuen Erkrankungsfall gegeben hat, gibt die Betriebsärztin grünes Licht für alle Schwangeren. Ich kann also noch ganz entspannt die Füsse hochlegen. Schon komisch, aber schon auch ein bisschen nett . Ich geniess dann mal meine Freizeit.

Samstag, 24. Januar 2009

Der Unvollendete

Für Frau Multiples.

Mein Unvollendeter.



In der Klinik in der ich arbeite gibt es unter anderem eine ergotherapeutische Peddigrohrgruppe. Alle Nase lang bringen Patienten von dort Körbe, Tabletts oder ähnliches verschiedener Machart und Grösse mit. Vor Jahren versuchte ich mich auch einmal an einem Exemplar, um all den Kleinkram, der immerzu in meinen Büro herumliegt, etwas ansehnlicher zu verstauen - ich bin nämlich seit Beginn meines Arbeitsverhältnisses an die, die wohl das chaotischste Büro hat (wobei es inzwischen nicht mehr so sehr aufällt: das Chaos verteilt sich nämlich in einem der grössten Büros überhaupt und entsteht ja nur noch in halber Stelle ).
Und ich muss sagen: Mein Büro ist weiterhin chaotisch. Unter anderem, weil es mir nicht gelang, diesen blöden Korb fetig zu stellen. Das, was hier zu sehen ist, hat mich Stunden gekostet und musste mehrfach (!) wieder aufgedröselt werden, weil da ein heilloses Durcheinander drin war.

Und nun, liebe Frau Multiples, warte ich auf Ihr Ergebnis... ;-)

Freitag, 23. Januar 2009

Aaach jaa.

Das Kind spuckt seit 12 Uhr (im KiGa mitten auf den Teller. mmmmh), ich hab Kopf- und Zahnschmerzen und finde das alles gerade ganz ganz grandios.
Vor 15 Minuten ist das Kindelein auf dem Sofa beim Vorlesen eingeschlafen und nun hoffe ich dass sie sich gesund schläft....

Donnerstag, 22. Januar 2009

Sowas

Zum ersten Mal die Geschichte mit den Stars gesehen. Himmel, was ist das bescheuert.
(aber ich kann nicht abschalten. Ungeheuerlich.)

Mittwoch, 21. Januar 2009

Prismenfolien Hass

Morgen darf ich wieder einmal im nächmittäglichen Berufsverkehr in die Uni Klinik Essen fahren. Wenigstens kenne ich inzwischen Hin- und Rückweg ungefähr im Schlaf.
Und ich hoffe sehr, dass dieses blöde gestreifte Prisma dann endlich der Vergangenheit angehören wird (dummerweise hab ich das schon viele Male gehofft....). Seit Aufnahme der Behandlung des Aussenschielens mit Doppelbildern sind ja nun auch erst knapp 1 1/2 Jahre vergangen, 5 verschiedene Prismenstärken mit Hilfe der gestreiften Prismenfolien erprobt worden (3 vor und 2 nach der OP) und zudem ne Menge Nerven und Tränen ins Land gezogen. Inzwischen weiss ich gar nicht mehr so recht, ob ich zufrieden bin oder nicht, ob ich mit der Stärke auf Dauer wirklich zurecht kommen werde oder nicht - aber ich hab jetzt fertich. Ich will per sofort eingschliffene Prismengläser und hoffe sehr, dass sowohl die Orthoptistin als auch der Herr Professor dem Verschreiben selbiger zustimmen. Dummerweise kosten die zwar rund 200 Euro pro Glas (inklusive normaler Dioptrinzahl und Hornhautwerten und was weiss ich), aber ich bin das unklare Streifen sehen einfach satt.
Also drückt morgen am Nachmittag mal ein auf zwei Däumchen bitte....

(Haha, hab ich eigentlich erwähnt, dass ich im Dezember, weit über ein Jahr in Behandlung, zum ersten Mal darüber aufgeklärt wurde, dass ich eigentlich gar nicht Auto fahren darf? Es sogar folglich niemals hätte tun dürfen, weil ich ja seit rund 20 Jahren Doppelbilder habe. Sehr witzig das. Echt mal. )

Ich will

jetzt sofort ne Zigarette und n Glas Wein. Oder besser noch n Martini vorweg. Grmpf.

"Unser Haus"

Sehr gern malt das Kindelein derzeit Häuser. Hier "unser Haus" im Regen - ist zwar eigentlich ein schwarzes Haus mit schwarzem Dach, aber Idas Variante in dunkelpink - silber gefällt mir zugegebenermassen ziemlich gut ;-)


Montag, 19. Januar 2009

BV

Nach einem Wochenende voller Überlegungen, was ich nun wegen der NoroViren an meiner Arbeitsstelle tun werde ist nun entschieden, dass ich - sowie alle anderen Schwangeren in der Klinik - vorerst ein generelles Beschäftigungsverbot erhalte.
Inzwischen ist eine weitere Station - nämlich "meine" - mit Verdacht auf NoroViren geschlossen. Nach längerem Gespräch mit einer Kollegin und meiner Abteilungsleitung bin ich heimgegangen und sollte mir ein BV von der Gynäkologin ausstellen lassen.
Nachdem meine Abteilungsleitung wegen unser beider Unsicherheit heute morgen Rücksprache gehalten hat kam der Stein ins Rollen, dass bis auf weiteres allen Schwangeren von der Betriebsärztin ein BV erteilt wurde.
Schon gut so.

Sonntag, 18. Januar 2009

Gerad erwischt

Wie bei ihr spielt auch hier das Kindelein allzu gern mit den gleichen Playmobilfiguren. Gerade eben wieder:

Gesichtsverlust

Es gibt ja so Situationen, in denen man sein Gesicht verliert. So heftig wie einen Bewohner unserer Wohnung hat es aber hier noch keiner abbekommen. Neulich ging es ihm noch ganz wunderbarst. Inzwischen aber hat es ihn hart getroffen... Armes Kerlchen.


Aber wenn man ganz genau hinschaut ist zu erkennen, dass er trotz allem seine Laune scheinbar behalten hat. Er lächelt tatsächlich noch immer.

Freitag, 16. Januar 2009

Noro Status

Inzwischen sind von 10 belegten Stationen 6 unter Quarantäne. Folglich konnte ich heute 4 Patienten, die auf meinem Plan standen nicht behandeln. Meine eigentliche Station ist (noch??!) Noro frei - dummerweise derzeit aufgrund von Umbauarbeiten nur halb belegt und die Hälfte der Patienten hat einen sog. MRSA - Multiresistenden Staphylokokkus aureus. Prinzipiell für Immungesunde Menschen nichts tragisches, für Immunschwache und kranke Menschen aber nicht so sonderlich spassig. Normalerweise heisst das: Vermummen mit Einmalkittel, Handschuhen, Mundschutz. Für mich heisst das jedoch derzeit, dass ich diese Patienten nicht behandeln darf. Genauso wenig wie die Patientin mit Enterokokken.
Übrig blieben dann am Ende nicht mehr wirklich viele PatientInnen. Sehr blöd das.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Schule

Heute ein Brief von der Stadt:

"Sehr geehrte Eltern! Ihr Kind wird schulpflichtig! AM 1. August zweitausendelf." Ach.

Zweieinhalb Jahre. Mmh, es erscheint mir ein klitzeklein wenig früh mich zu kümmern irgendwie. Es werden Informationsveranstaltungen zu den Schulen, dem Eintritt und vorschulischen Fördermöglichkeiten angeboten. Okay, gut. Aber mal Hand aufs Herz: zum Zeitpunkt der angesetzen Veranstaltungen ist das Kindelein nicht einmal vier Jahre alt...

Auch hier Courage

June schrieb hier etwas über Courage und ich finde Ihren Einsatz an der Stelle zum einen bewunderns- und zum anderen nachahmenswert. Ihr Beitrag erinnerte mich an eine Situation, in der mir vor Jahren ein Wildfremder beistand und ohne den ich sicherlich nichts hätte ausrichten können.

Mitten in der hiesigen Innenstadt und mitten am Tage machte ich mit meiner Schwester und ihrer gerade wenige Monate alten Tochter einen Schaufensterbummel. Es war Sommer und ich trug einen Strohhut, den ich kurze Zeit vorher geschenkt bekommen hatte. Vor dem Eingang eines grossen Kaufhauses überholte uns ein schlanker, grosser Mann, der mir den Hut vom Kopf riss mit den Worten: "Der gefällt mir, den nehm ich jetzt mit" und er ging ein wenig schneller mit meinem Hut in der Hand an uns vorbei. Ohne grossartig zu überlegen beschleunigte ich meine Schritte und forderte freundlich aber bestimmt meinen Hut zurück. Er erwiderte glaube ich nichts, lachte nur und ging noch ein wenig schneller weiter. Ich jedoch ging genauso schnell hinterher, forderte nun schärfer und bestimmter meinen Hut zurück - wieder ohne Reaktion. Als nächstes packte ich ihn von hinten am Ärmeleingriff seiner Weste, hielt ihn zurück und forderte lautstark, dass er mir per sofort meinen Hut zurückzugeben habe. Und da endlich erfolgte eine Reaktion. Jedoch in keiner Form die, die ich erwartet hatte. Mit einer ordentlichen Ausholbewegung schlug er mir so sehr ins Gesicht, dass es zum einen ungeheuerlich laut knallte, zum anderen mein Kopf herumgerissen wurde und ich nur mit Mühe auf den Beinen bleiben konnte. Gleichzeitig liess er den Hut fallen, beschimpfte mich und ging davon.
Ich stand nur geschockt und verdattert da. Viele Leute werden diesen Vorfall mitten in der Innenstadt gesehen haben. Und einer reagierte: wohl nur Sekundenbruchteile nach dem Schlag kam ein anderer junger Mann zu mir, sagte: "komm dem müssen wir hinterher, ich hab schon die Polizei am Telefon". So nahm er mich bei der Hand und wir liefen dem Kerl hinterher. Der versteckte sich erst in einem Hauseingang, bekam dann aber die Verfolgung spitz und begann zu rennen. Und wir rannten zu zweit hinter ihm her. Der junge Mann mobilisierte noch andere mitten im Laufen "Kommt mit, der Typ hat die geschlagen, helft uns" und tatsächlich schlossen sich uns noch zwei andere junge Männer an. Die gesamte Zeit telefonierte der erste mit der Polizei. Nach Durchquerung der halben Innenstadt verloren wir den Schläger. Kaum 5 Minuten später war ein Streifenwagen bei uns, nachdem wir der Polizei mitgeteilt hatten, wo wir uns nun befanden. An Ort und Stelle wurde von einer jungen Polizistin unsere Aussage aufgenommen. Sowohl ich als auch der Herr, der mir zuerst half, konnten den Täter gut beschreiben - so gut, dass die Polizistin sich nahezu sicher war, um wen es sich handelte (und nach der Identifizierung via Fotos stellte sich heraus, dass sie recht hatte). Er wurde angeklagt wegen räuberischen Diebstahls mit Körperverletzung.
Wenn der helfende Herr nicht gewesen wäre, wäre gar nichts passiert. Weil ich vermutlich einfach weiterhin verdattert in der Gegend herumgestanden hätte. Der hat grosse Courage bewiesen. Ich hab ihn neimals wieder gesehen, kannte nicht seinen Namen und konnte mich nicht nochmals bedanken. Aber dankbar bin ich ihm. Sehr.

Traurig ist einfach, dass man sich selbst mitten in der Innenstadt glücklich schätzen kann, wenn einer von Vielen reagiert. Und irgendwie sollte es so sein, wie Frau Wortteufel das in June´s Kommentaren schreibt:

"Aber wenn wir alle eingreifen, werden wir immer mehr werden, die da nicht zu- und wegschauen".


Mittwoch, 14. Januar 2009

Lektüre

Vor einigen Jahren las ich von Carlos Ruiz Zafón "Schatten des Windes" und war begeistert von der Atmosphäre, dem Stil, der Geschichte. Und an Weihnachten dann gab es "Das Spiel des Engels". Die Geschichte des ersten Buches war gänzlich verschollen in den hintersten Winkeln meines Gedächtnisses und so ich ging heute erneut auf Entdeckungsreise Zafóns Schreiberei. Nicht lange und ich tauchte wieder ein, war unfähig das Buch aus der Hand zu legen, mein immer sehr, sehr warmes Badewasser wurde kälter als lauwarm und ich bemerkte es nicht einmal. Momente des "Schatten des Windes" kehrten zurück, weil sie sich mit dem "Spiel des Engels" überschneiden, gemeinsame Orte und Begebenheiten teilen, wenn auch in verschiedenen Zeiten.
Irgendwo in der Mitte bin ich nun angelangt und erst das nahezu eiskalte Wasser liess mich dann doch aufhören zu lesen.
Bisher - unter kleinem Vorbehalt dessen, dass ich eben noch nicht am Ende angelangt bin - eine absolute Leseempfehlung.

Guter Rat

Schon mal versucht, 3 Cousinen zwischen 3 und 5 gemeinsam abzulichten? Schönes Portrait Bildchen, wo alle drei die Köpfe nah beieinander haben und ein kleines bisschen nett gucken?
Nein?
Dann rate ich: überlassen Sie das einem Profi - Kinder Fotografen. Tut weh im Geldbeutel - aber schont die Nerven. Weil wenn Nummer 1 nett guckt ist Nummer 2 schon wieder abgelenkt und Nummer drei hat den Mund sperrangelweit auf. Oder Nummer 2 ist abgelenkt und Nummer 3 heult. Oder Nummer 2 guckt freundlich und hübsch natürlich lächelnd, während Nummer eins eine beleidigte Flunsch zieht. Nummer 3 ist dann schon unwichtig, weil beleidigte Flunsch aufm Geburtstagsportrait geht ja mal gar nicht. Sind Nummer 1 und 2 dabei, gemeinsam nett zu gucken, rennt Nummer 3 wegen Kinkerlitzchen schon wieder heulend aus dem Bilde. Oder dreht sich um - und zu sehen ist nur der Hinterkopf. Oder Nummer 3 wird von übermütig die Köpfe zusammensteckenden Nummer 1 und 2 völlig verdeckt.
Und alle beschriebenen Positionen können Sie nun beliebig miteinander vertauschen und vermischen.
Na, was sag ich?
Nächstes Mal tut mir der Geldbeutel weh. Schwör ich.

Montag, 12. Januar 2009

Grossartig.

Noro und oder Adenoviren am Arbeitsplatz. Zwar auf einer inzwischen unter Quarantäne gestellten Station (auf der ich vorher ganz entspannt noch rumgerannt) - aber eben da.
Ja nu, nicht wirklich gefährlich. Aber noch mehr kotzen brauch nicht. Echt nicht.

EDIT: Neuer Tag neue Quarantäne - Station. Hach ja.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Weihnachtsminus

Das soll mir erst mal einer nachmachen: Abnehmen über die Feiertage. Sowas. Und es ist nun nicht so, dass ich dann, wenn ich essen kann gesund und wenig esse. Nö. Okay, ich mag derzeit gern Obst und Rohkost. Aber ich habe auch so manche Weingummitüte, Schokimengen, Lakritze und deutlich öfter als normal warm gegessen. Naja, alles dafür aber zumeist erst ab 13 Uhr mittags ;-).
Wie auch immer: wenn ich also statt zuzunehmen nun 1,5 kilo abgenommen habe, dann muss ich doch jetzt kein schlechtes Gewissen kriegen, heute eine Tüte Chips vernichtet zu haben. Oder?! ;-)

Ernst

Morgen geht der Ernst des Lebens wieder los - ich gehe arbeiten. Die morgendliche Übelkeit begleitet mich noch - ist aber schwer harmlos geworden. Also gehts einfach wieder los. Ich freu mich. Auf die Kolleginnen, mein Büro. Aber ganz ehrlich: im Moment freue ich mich nicht auf die Arbeit. Nicht auf diese. Scheue mich ein wenig vor der Verantwortung für meine Patienten, scheue mich vor der Schwere der Erkrankungen (und da bin ich eigentlich noch nie zimperlich gewesen was meine Arbeit anging), scheue mich vor der (natürlich - ich arbeite in einer Klinik) verkeimten Umgebung. Und scheue mich vor der zeitweilig doch körperlich nicht unbedingt zu verachtenden Anstrengung. Schlicht, weil ich gerade eigentlich genug Verantwortung trage, weil ich emotional so durch die Hecke bin, weil mir der Rücken eh schon mehr und mehr wehtut (was wohl nur ein klein wenig an der jetzigen Schwangerschaft liegt - vielmehr habe ich schon seit Idas Geburt mörderische Rückenprobleme), weil ich oft mit dem Dahindümpeln hier daheim einfach schon ausgelastet war.
Aber nu - zuallerst bin ich schwanger, nicht krank. Ich lass es drauf ankommen - für professionell genug um mit den Patienten ordentliche Therapie machen zu können halte ich mich allemal. Zumal es ja auch nur noch ein Arbeiten auf Zeit ist. Mit rund 4 Wochen Urlaub der mir wohl zusteht gehts nur noch bis Mitte Mai - oder je nach dem wohin ich den Urlaub legen kann gar etwas kürzer. Das wird schon. Und wenn nicht werde ich hoffentlich früh genug merken was im Rahmen des Möglichen ist und was nicht.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Froschknopf Status

Der kleine Froschknopf wächst und gedeiht. Schon in der ersten Schwangerschaft war recht schnell zu sehen, dass ich schwanger war - so auch diesmal. Diesmal war aber außerdem ein ganz anderes Empfinden da. Ich wusste, dass ich schwanger werden würde, noch bevor die Eizelle sich auch nur eingenistet haben konnte; ich war völlig sicher noch bevor ich testete. Viel früher - noch vor der Übelkeit - bemerkte ich diese und jene Veränderung genau, spürte fast von beginn an meine Gebärmutter in mir, konnte und kann sie ertasten. Nichts, was mir in der ersten Schwangerschaft auch nur annähernd aufgefallen wäre. Zaghafte Bewegungen meinte ich bereits in der 14. Woche zu spüren - und schimpfte mich innerlich lachend als ziemlich verrückt. Allerdings bestätigte sich genau das Tag für Tag. Vielleicht bin ich mehr bei mir, in mir so dass ich mehr intuitiv in mich hineinfühlen kann ohne mich all zu sehr anzustrengen. Viel "Zeit" ist dafür irgendwie nicht - ganz anders als die erste Schwangerschaft läuft diese einfach so nebenher, ist nicht so präsenter Tagesinhalt wie damals bei Ida. Um so schöner, dass ich das Gefühl habe, die kurzen Momente viel intensiver und inniger zu erleben.
Ich absolut bekennender Bauchschläfer hab bei Ida bis zur letzten schwangeren Nacht auf dem Bauch geschlafen - bzw bin auf dem Bauch eingeschlafen. Wenn auch irgendwann ab der Mitte oder dem Ende der 20er Wochen mit ausgefeilter Methode, Kissen und Stillkissen möglichst um den Bauch herum zu platzieren. Aber es ging ganz hervorragend. Nicht so diesmal: schon seit langer Zeit habe ich das Gefühl der Unterbauch ist ein flacher, harter, schwerer Kieselstein, der sich immer weiter ausdehnt, zudem schwerer und schwerer wird und mich mit der Körpermitte zuerst in die Matratze hineinzuziehen droht. Also schlafe ich nun auf der Seite ein - und siehe da: auch das geht gut (hätte ich nienieniemals geglaubt, das ohne Heulen und Zetern und Unwohlsein zu können).
Zu diesem Zeitpunkt in der Schwangerschaft mit Ida haben wir schon Namen gehabt - wenn nicht, dann war es nur kurze Zeit später -, die absolut feststanden. Nicht so diesmal. Ein Zweitname für ein Mädchen wäre klar, aber was den Rufnamen angeht gibts kaum mehr als halbherzige Ideen. Für einen Jungen stehen zwei absolute Favoriten schon lange fest . Eigentlich schon vor dieser Schwangerschaft. Aber ob es die werden? Wer weiss.
Es ist eindeutlich mühseliger diesmal schwanger zu sein. Zu müde, zu übel, zu wenig belastbar, zu oft Kopfschmerzen, zu emotional out of order - insbesondere in den Abendstunden. Wobei genau diese es in besonderen Situationen schon immer waren, die mich viel melancholischer, empfindsamer und trauriger werden liessen als es die Tage taten.
Was hoffentlich anders werden wird, ist die Gewichtszunahme - waren es bei Ida doch 26 kilo. Jedoch war es damals auch eine gänzlich andere Ausgangsposition: jahrelang war ich schon deutlich untergewichtig gewesen, mal mehr mal weniger. Als ich von der Schwangerschaft erfuhr, aß ich wohl zum ersten Mal seit vielen Jahren das, was ein Körper zum gesund sein braucht. Das Startgewicht in der jetzigen Schwangerschaft lag rund 20 kilo höher als damals. Dennoch bin ich noch lange nicht am oberen Rand des Normalgewichtes angelangt. Verrückt klingt das heute. Selbst für mich.
Seit Anfang der Woche frühstücke ich wieder - vorher war daran aufgrund der heftigen Übelkeit am Vormittag nicht mal zu denken. Die hat sich etwas verflüchtigt.
An und für sich wollte ich die anstehende Vorsorgeuntersuchung bei meiner Hebamme machen - aber nach einer Unterhaltung darüber mit dem Göttergatten haben wir beschlossen, dies erst nach dem 2. grossen Ultraschall zu tun. Einfach, weil er, solange er so wenig "von aussen" mitbekommt, den Froschknopf gerne "sehen" will. Völlig okay - also ist eben der Vorsorgestart bei der Hebamme nur etwas nach hinten verschoben.
Deutlich schlimmer ist im Übrigen meine eh schon allzu berüchtigte Vergesslichkeit. Rannte ich unschwanger eh schon mehr als einmal wieder in die Wohnung, weil ich dies und das und jenes vergessen, verlegt oder sonst was hatte ist es nun noch viel langwieriger, das Haus zu verlassen.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir einen Jungen bekommen. Das sagte es bei Ida auch - allerdings war damals auch ein klein wenig Selbstbetuppen mit dabei: ich hatte mir ein Mädchen gewünscht und wäre sehr viel enttäuschter gewesen, wenn ein etwaiges Mädchengefühl am Ende nicht gestimmt hätte. Ich glaube, vor allem deshalb habe ich von Anfang an an einen Jungen gedacht.
Ob ich dieses Mal tatsächlich richtig liege, wird sich zeigen.
Eine Spieluhr haben wir schon. Und zwar genau die, in die ich mich nach Idas Geburt verguckt hatte. Grund dafür ist aber eigentlich, dass wir eine ganz bestimmte Melodie haben wollten, nämlich "Guter Mond, du gehst so stille". Derzeit gibt es auf dem Markt aber kaum eine Spieluhr mit dieser Melodie. Ausser einige kleinere Spieluhrversionen von Sterntaler, die zwar nett aussehen, jedoch auch ein kleineres und leiseres Spieluhrwerk haben. Und für jeden Tag und zum Einschlafen und für durch den Bauch ist mir das zu leise. Als kleine, nette zweite Spieluhr bitte gerne. Und - bei aller Liebe - dieses Modell hier - das wohl einzige aktuelle mit grossem Spielwerk - ist einfach nicht unseres. Oh nein (lassen wir allerdings mal das ganze Drumherum weg: den Namen, den find ich schön ;-) (wobei der mit dem Mädchen Zweitnamen definitiv nicht ginge...)). Letzlich habe ich nach langem Suchen ein altes Sigikid Spieluhrmodell gefunden, erstanden und heftig den Kopf über das dafür gezahlte Geld geschüttelt. Zudem passt es hervorragend zu meinem Babytitel "Froschknopf" (nun frag mich bitte keiner warum und wieso Froschknopf. Wohl weils erst aussah wien Knopf und nachher wien Frosch. Aber ob das echt der Grund war weiss ich gar nicht. Aber egal.)
Ab wann können die Bauchzwerge nochmal Geräusche wahrnehmen? Eigentlich auch egal. Denn ich werd einfach heute damit starten, was ich ich auch bei Ida gemacht habe: sobald ich ihre Spieluhr hatte (ein wundertolles Marienkäferding, geschenkt von einer der Beiden in der frühen Schwangerschaft), wurde dem Kindelein im Bauch im Bett bevor wir Großen uns schlafen legten, Gute Nacht gewünscht, die Spieluhr aufgezogen und auf den Bauch gelegt. Und anschliessend schliefen wir in der Regel. Und genau so wurde Ida auch nach der Geburt immer mit dieser Melodie zu Bett gebracht - etwa 2 1/2 Jahre lang - bis sie selber entschied, die Spieluhr nicht mehr hören zu wollen.
Mal sehen, wie es diesmal werden wird.
Gute Nacht Ihr alle.

Montag, 5. Januar 2009

Krisengetränk

Ich sitze hier, wusel ein wenig durch meinen eigenen blog, hänge und stöbere alten Gedanken und Worten nach und da fällt mir etwas ein, was schon lange einfach wie vergessen war.
Es gab viele Situationen in meinem Leben, die ich mit einer, sehr oft mit zwei Freundinnen teilte. Viele schöne, wohl eine Menge verrückte und manche sehr traurige, ergreifende, manchmal tragische Momente und Stunden. In solchen tragischen Momenten trafen wir uns bei einer der Beiden und tranken unser "Krisengetränk". Niemals übermässig, immer nur ein wenig, immer so, dass wir noch wir waren. Und die leichte Schärfe, die die Kehlen herunterrann wird mich wohl mein Leben lang an viele dieser dort gewesenen Gefühle erinneren, sie mich nachfühlen lassen, so wie sie mir jetzt nahe sind, einfach, weil ich mich erinnere.
Viele Tränen begleiteten damals das Trinken. Wohl auch deshalb trinke ich es seit langem kaum noch - mein einstiges liebstes, etwas hochprozentigeres alkoholisches Getränk. Molinaris Sambuca.

Freitag, 2. Januar 2009

Büschen leer

In meinem Kopf herrscht derzeit gähnende Leere. Alle Energien werden aufgezehrt von einem kleinen Froschknopf Bauchbewohner, der doch nur so nebenher mitläuft; entsprechend begleitender emotionaler hormoneller Entgleisungen (Himmel, ich hatte wirklich vergessen über was für einen dämlichen Blödsinn frau in Weinkrämpfe ausbrechen kann); Bespassung eines Kindergartenferienhabendes Kindelein, dessen allerliebste Lieblingsaussprüche derzeit folgender Art sind: "Mama/Papa/Oma ..., du bist blöd"; Fernseh- und Bücher- Berieselung und weitere wichtige und unwichtige Kleinigkeiten des so halbwegs einkehrenden Alltages.
Im Köpfchen wartet eigentlich noch ein Jahresrückblick. Aber so recht weiss ich auch nicht was und wie es war. Einfach büschen leer derzeit. Aber nicht weiter schlimm.
Irgendwann dann wieder mehr hier.