Donnerstag, 8. Januar 2009

Ernst

Morgen geht der Ernst des Lebens wieder los - ich gehe arbeiten. Die morgendliche Übelkeit begleitet mich noch - ist aber schwer harmlos geworden. Also gehts einfach wieder los. Ich freu mich. Auf die Kolleginnen, mein Büro. Aber ganz ehrlich: im Moment freue ich mich nicht auf die Arbeit. Nicht auf diese. Scheue mich ein wenig vor der Verantwortung für meine Patienten, scheue mich vor der Schwere der Erkrankungen (und da bin ich eigentlich noch nie zimperlich gewesen was meine Arbeit anging), scheue mich vor der (natürlich - ich arbeite in einer Klinik) verkeimten Umgebung. Und scheue mich vor der zeitweilig doch körperlich nicht unbedingt zu verachtenden Anstrengung. Schlicht, weil ich gerade eigentlich genug Verantwortung trage, weil ich emotional so durch die Hecke bin, weil mir der Rücken eh schon mehr und mehr wehtut (was wohl nur ein klein wenig an der jetzigen Schwangerschaft liegt - vielmehr habe ich schon seit Idas Geburt mörderische Rückenprobleme), weil ich oft mit dem Dahindümpeln hier daheim einfach schon ausgelastet war.
Aber nu - zuallerst bin ich schwanger, nicht krank. Ich lass es drauf ankommen - für professionell genug um mit den Patienten ordentliche Therapie machen zu können halte ich mich allemal. Zumal es ja auch nur noch ein Arbeiten auf Zeit ist. Mit rund 4 Wochen Urlaub der mir wohl zusteht gehts nur noch bis Mitte Mai - oder je nach dem wohin ich den Urlaub legen kann gar etwas kürzer. Das wird schon. Und wenn nicht werde ich hoffentlich früh genug merken was im Rahmen des Möglichen ist und was nicht.

1 Kommentar:

multiples hat gesagt…

Pass aber BITTE gut auf dich auf, höre ausreichend in dich hinein und spar Dir deinen "Ich bin ja schliesslich schwanger und nicht krank" Ehrgeiz, wenn es zuviel wird.

Auch wenn Du Grenzgängerin bist, hier musst Du einfach mal die Grenze etwas vorziehen, dann kannst Du immer noch auf ihr tanzen ;-)

Das schreibt Dir eine, die auch schon mit schwerer Nierenbeckenentzündung und Fieber gearbeitet hat - aber ich habe meine Lektion gelernt.

Viel Spaß mit deinen Kollegen und in deinem Büro - Ich denk an Dich.