Dienstag, 26. Januar 2010

Derzeit so

Das Babylein schläft schlecht. Bitte gerne in der Vertikalen. Oder es schreit. Also sitzt FrauNebeL Nacht um Nacht rund zwei Stunden mit dem Kind herum. Und schläft - nicht. Das Babylein hat sich zudem derzeit die Nacht zum Windelfüllen auserkoren. Das hatten wir eigentlich nach 3,4 Wochen schon durch, nachts wird ja geschlafen und so. Das zarte Popöchen gleicht einem Pavian an selber Stelle. Das Geningel und Gezeter im Allgemeinen ist gross und die dummen Zähne, die ich da mal einfach so für verantwortlich mache, die tummeln sich weiterhin in den grossen Beulen unter der Zahnfleischoberfläche - wenn auch deutlich sichtbar.
Wenn das Babylein alle seine Zähne so bekommt, dann brauch ich ein Kindermädchen.
Ich bin also etwas ermattet (aber auch sehr verwöhnt bisher von nächtlichen Kindeseskapaden).

Verschwurbelt bin ich sowieso weiterhin, heute beispielsweise brauchte ich drei Anläufe um an der richtigen Autobahnausfahrt abzufahren. Um im Babyfachmarkt der Nachbarstadt anzukommen. Die Damen dort wollten mir dann einen netten Holzhochstuhl verkaufen (Himmel, der ist sowas von noch viel teurer geworden in nur 4 Jahren) mit Vollplastikbabyeinsatz. Vollplastikbabyeinsatz? Wie jetzt bitte? Ich kaufe doch keinen sündhaft teuren Holzhochstuhl und dann einen geschmacklosen Vollplastikeinsatz dazu? Hätte ich Plastik gewollt, hätte ich nach einem Plastikhochstuhl gefragt. Die Halbplastikversion die ginge ja so gerade eben noch. Aber komplett? Nein danke. Etwas irritiert war die Verkäuferin dann, als ich ohne Hochstuhl abzog, weil nur die Vollplastikvariante da war. Ich hätte doch wenigstens den Stuhl... Nein danke. Ich wollt nicht mehr.

Vor einigen Jahren sportelte ich mit Mannschaftskameradinnen vor mich hin und trug eine durchaus sehr gängige kleine Damengrösse. Die mir zu weit war. Gestern dann Anprobe für die neuen Anzügelchen - ich sprengte den Rahmen. Und bekam den Reissverscluss der grössten georderten Jacke nicht mal zueinander. Tze. Die Hose hab ich gar nicht erst versucht.

Mein Kopf schmerzelt vor sich hin. Nebenhöhlen lassen grüssen. Auch nett das.

Noch eine Woche weilt der Gatte des Abends und Wochenends hier. Dann macht er für die nächsten Jahre eine Weiterbildung. Das wird... spannend.

Erwähnte ich, dass meine Nähmaschine eher tot als lebendig ist? Erwähnte ich auch, was ich gerne alternativ hätte? Nein?
Also so ganz in echt hätte ich ja bitte gerne danke eine neue Nähmaschine UND eine Stickmaschine. Aber das geben weder Geldbörse noch der Platz hier her...
Dann bitte gerne eine Kombi. Aber mit grossem Stickrahmen. Was dann wieder der Geldbeutel nicht mitmacht. Also bin ich da derzeit ziemlich gefrustet. Oder hat da wer vielleicht einen ultimativen Maschinen Tipp?!

Post gab es heute. Aus dem Nachbarland. Von hier. Da war ein grosses Kindelein sowas von glücklich! Ein andermal mehr!

Und nun ein Feierabendbierchen, selbstredend alkoholfrei....



Sonntag, 24. Januar 2010

Von Wutmonstern

In mir geistern seit Jahren kleinere und grössere Wutmonster herum. Zu grossen Teilen schlafen sie tief und fest, aber dann gibt es Zeiten, in denen schlummern sie nur und brechen schonmal ein klein wenig aus. Vornehmlich dann, wenn ich nicht sonderlich ausgeglichen bin. Was ja ein Themenbereich ist, der mich schon vor dem Jahreswechsel beschäftigte.
Ich bin also derzeit müde, unausgeglichen, reizbar, urlaubsreif und manchmal ein klein wenig seelenpflegebdürftig.
Neben dem hier Herumräumen wollte ich die Nähmaschine eigentlich im Eckchen stehen lassen, bis etwas mehr Land in Sicht ist. Schweren Herzens, aber mir neben all den Aufgaben auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen, indem ich zu viele freie Stunden am Maschinchen sitze wollte ich schlichtweg umgehen.
Umso willkommener war mir ein Geburtstag. Hier wollte ich endlich die Klasse Kleckse Erweiterung der Handstulpen ausprobieren. Also fanden die Overlock und die Nähmaschine kurzerhand ein Plätzchen auf dem Tisch und auf gings. Natürlich passierte ein kleines Malheur, bei dem ich ein Weilchen brauchte, um hinter den Fehler zu kommen. Das war aber nicht weiter schlimm und konnte recht schnell behoben werden.
Als es aber dann letzlich ans Absteppen ging, brachen nach anfänglicher Geduld, zunehmender Verzweiflung und heftiger "Ich-schmeiss-die-Maschine-aus-dem-Fenster-Phantasien" die Wutmonster durch und tobten ein klein wenig:



Noch nie sind sie beim Nähen derart mit mir durchgegangen. Nähen war mir bisher immer ein Ruhepol und das Auftrennen verschiedener Nähte und blöde Fehler konnten mich absolut nicht aus der Fassung bringen. Grund ist ein recht desolater Zustand des Maschinchens, was ihre Verlässlichkeit angeht. Mal fluppts, dann wieder hüpft die Fadenspannung, der Transport funktioniert nur wenn er will, Stichabstände variieren fröhlich vor sich hin und irgendwelche Stoffeckchen werden gefressen. So wurde aus der bis dato gar nicht so schlechten Stulpe ein absolutes Absteppdesaster. Und in Folge dann ein ziemlich löchriges Doppelstoffstückchen.
Das Kindelein weinte anschliessend, weil die Stulpe doch so schön war und das Malträtieren derselben ihr sicherlich weh getan haben muss. Das NebeLmädchen weinte anschliessend vor Wut und Enttäuschung. Und die Maschine würde sicher geweint haben, wenn sie gewusst hätte, dass sie von nun an ein einsames Dasein im Koffer wird fristen müssen. Heute ist Sperrmüll. Ich war versucht. Sehr versucht. Aber sie steht noch hier.

Das Geburtstagskind bekam dann letzlich ein Paar überhaupt nicht abgesteppte Stulpen. Und zu nem Schlüsselanhänger reichte es auch noch gerade eben.
Und ich, ich will ne Neue.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Bettgespräche

Neulich, da sprachen wir über das Trommelfell. Was es ist, was es tut.
Und gestern beim zu Bett gehen stolperten wir erneut darüber und das Kindelein meinte in dem Zusammenhang:
"Mima, jemand der nicht hört, der ist dann hörblind".
Schöne Schlussfolgerung...
Am Ende lagen wir dann lippenlesend in ihrem Bett und sprachen über andere Verständigungsmöglichkeiten neben oder fernab des mündlichen Sprachgebrauchs.
Und als ich hinausging da hatte ich ein so tiefes, liebendes Lächeln für mein grosses Kindelein und wunderbar gute Laune.

Montag, 18. Januar 2010

Dankeschön!

Eine Überraschung! Schön war das. Wohliges Lesen. Danke!

To do

Wenn zumindest das Wohnzimmer für kleine Baby bekrabbelbar ist steht folgendes an:

Hosen. Hosen Hosen Hosen nähen fürs Babylein.
(Irgendwie ist die gewachsen. In alle Richtungen :-))

Mittwoch, 13. Januar 2010

Gleich. Und anders.

Das Babylein. Sieht sie mich, beginnt sie so unglaublich wunderbar zu lächeln. Mich anzulächeln, anzustrahlen. Du Strahlekind.
Manches ist so gleich wie beim grossen Kindelein. Aber so vieles ist so anders. Das Babylein läuft oft einfach mit; der Tag wird wenig nach ihr geplant, ausschlaggebend ist oft die Grosse. Aber das Babylein störts nicht.
Manche Fragen, die beim ersten Kind auftauchten, stellen sich heute gar nicht. Ich bin nicht mehr neugierig auf den nächsten Schritt, denn nun, nun gehts mir viel zu schnell. Will sie festhalten die Zeit, auf dass sie langsamer vergehe und mir das Babylein noch lässt. Beim Kindelein fieberte ich der Zeit entgegen, in der ich mit Beikost starten wollte. Einfach, weil ich neugierig war. Und heute? Beikost? Kommt mir kaum in den Sinn. Warum auch, das Babylein wird satt, gedeiht und ist noch wenig interessiert am Essen. Der erste Brei ist vielleicht der Anfang vom Ende. Und ein Ende kann und mag ich mir noch nicht vorstellen. Selbst jetzt ,wo ich am letzen Wochenende die Küche nahezu komplett entrümpelte und es nun wieder lichter und netter anzuschauen ist, reizt es mich nicht, bald Unmengen an Bio - Breien selbst einzukochen. Was ich beim grossen Kindelein damals sehr gern tat.
Das Babylein wird irgendwann umziehen, zum Kindelein ins Zimmer. Was schon dem nun bald irgendwann kommenden Hochbett entgegenfiebert. Ich gönn dem Kindelein sein Hochbett, was unten dann ein babytaugliches 2x1 m Bett haben wird. Aber das Babylein, das will ich noch bei mir haben. Bis zum allerletzten Moment, bis der baby.bay aus allen Nähten platzt (welch eine weise Voraussicht, dass wir den Grösseren genommen haben...). Und wenn das Kindelein dann schon 3,4 Monate im neuen Hochbett schläft macht das ja mal gar nichts, wenns unten noch unbewohnt ist.
Manches ist so gleich, so selbstverständlich. Und manches so anders.
Und beide Mädchen sind so unvergleichlich wunderbar. Jede für sich. Und jede anders.

Fehlt

Mir fehlt was.
Energie, Gelassenheit, Optimismus. Sehne mich nach ein wenig Erholung und Auftanken können, nach ein wenig Ruhe, nach ein wenig unbelasteter gemeinsamer Zeit als Familie. Sehne mich nach meinen Freunden, die die einst nah gewesen, bis sich Lebenssituationen einfach zu weit voneinander entfernten, die die einfach räumlich viel zu weit weg sind oder weg gehen, die die gerade viel um die Ohren haben.
Mir fehlt das Nähen, aber die Muße zu beginnen habe ich nicht - eben weil noch so manches zu erledigen ist. Und zwar baldigst.
Momentan fehlt mir einfach die Leichtigkeit des Seins. Nachwirkungen verschiedener Dinge haben mein Herzchen ein wenig im Griff, kommende Dinge packen auch gerne mal zu und wiederkehrende Unglaublichkeiten tun ihr Übriges. Als ob Frau nicht draus gelernt hätte. Vielleicht aber bin ich zu oft doch noch zu naiv und gutgläubig.
Das hier, das vergeht, irgendwann. Es ist nicht wirklich tragisch, aber schön geht anders.

Freitag, 8. Januar 2010

Stillhalten

Newsletter von solchen Läden, die diverse Stöffchen beherbergen, diese bitteschön auch noch verkaufen und dann dazu den ein oder anderen saisonwareräumungsverkauf starten, die machen mich immer ganz und gar nervös und ich habe viele hibbelige zuckungen in den fingern.
hach.

Da hier leider leider erst mal diverse andere Aufgaben (wie beispielsweise ausmisten. Überall. Und zwar ganz dringend und zudem die Wohnung babysicher machen) und Ausgaben (wie ein Bett für die Kinder) auf mich warten, muss ich die nervös zuckenden Fingerchen mal schön stillhalten. Was im Übrigen genauso auf die Kontaktaufnahme zum hiesigen Nähmaschinengeschäft zutrifft *knieper*.

Schaufenstergefühle

Vor dem Urlaub da gab es noch dies und das in meinem Köpfchen, was einen Eintrag wert gewesen wäre. Wie die Schaufenstergefühle.
Neulich erging es mir so. Ich war auf einer Veranstaltung mit mir eigentlich recht vertrauten Menschen, manche sind es mehr, manche weniger. Aber alles in allem Menschen, die mir lange fast täglich begegneten, mit denen ich mich über verschiedenste Dinge austauschte, mit denen ich einfach Zeit verbrachte.
Aber dann gibt es Ereignisse, die diese Vertrautheit, diese Normalität aussetzen. Und plötzlich bin ich zwar noch dabei, aber tatsächlich schaue ich nur zu. Stehe vorm Schaufenster und blicke hinein. Sehe, was geschieht, und höre auch, was gesprochen wird. Aber wirklich drinnen bin ich einfach nicht mehr. Es ist nicht mehr, derzeit nicht meins. Meins ist anders, meins ist draussen und deren ist drinnen. Es fühlt sich sehr sonderbar und komisch an, eigentlich dabei zu sein, aber nur zu beobachten, nicht wirklich teilzunehmen - und das dazu bei klarem Verstand. Bisher war mir nur bekannt, durch meine Mauern zu sehen, gefangen zu sein im eigenen Ich, vernebelte Sinne zu haben. Der Nebel damals war aber kaum beeinflussbar, nicht selbst gewählt. Die Schaufenstergefühle jedoch sind ein Stück weit bewusste Entscheidung. Zum einen eine Entscheidung für meine veränderte Position und zum anderen die bewusste Entscheidung, überhaupt zum Schaufensterbummel zu gehen. Dennoch bleibt da letzlich ein wenig Wehmut. Wehmut über die Erkenntnis, wie schnell sich Lebenszusammenhänge und Zugehörigkeiten wandeln.

Wäsche

Ich hab gerade mal die 12. Wäscheladung in die Maschine gesteckt. Ausschliesslich Urlaubskrams. Und die nächsten 3 liegen auch schon wieder hier herum....

EDIT am Abend:
die 14. - wenn die 13. auch mit 2,3 Dingen die nicht aus dem Urlaub stammen beladen war. mannomann. Alltägliche Wäsche ist das eine. Urlaubswäsche hingegen ist ... irgendwie blöd.

1/2 Jahr

Ein halbes Jahr ist das Babylein, das Fröschlein nun alt. Wie schnell die Zeit vergeht, wie sehr sie bereits dazu gehört.
Sie ist gross. Und schwer. Und eine Strahlemädchen. Insgesamt finde ich noch immer, dass sie ein ausgeglichenes, viel in sich ruhendes Kind ist. Sie lacht so unglaublich viel, und ihre Augen glitzern fröhlich, neugierig und irgendwie liebend. Mit der grossen Schwester lacht sie ausgiebig und ist bei allem, was diese mit ihr anstellt sehr, sehr genügsam.
Drehen auf den Bauch ist längst an der Tagesordnung, das Zurückdrehen übt sie fleissig und es gelingt ihr oft. Aber noch nicht so ausdauernd wie auf den Bauch. Kurze Momente versucht sie, auf dem Bauch liegend die Beine anzuziehen und man sieht ihr an, wie gern sie voran kommen würde.
Aber das dauert noch ;-)
Im Unterkiefer halten sich zwei Zahnbeulen wacker, raus kommt aber nichts, ausser einer Menge Menge Speichel.
Beim Einschlafen liegt sie am allerliebsten im elterlichen Arm; sie abzulegen gelingt dann sobald sie fast eingeschlafen ist, allerdings mag sie dann nur auf der Seite liegen.
Nachts wird gestillt, weil sie am Tage viel zu neugierig ist, um sich so richtig satt zu trinken. ABer insgesamt dauert auch nachts das Stillen nicht all zu lange, spätestens nach 10 Minuten ist sie fertig. Und schläft im Regelfall weiter. Wenn aber nicht, dass schlängelt sie sich auf dem Rücken im Halbschlafe so lange hin und her, bis ich sie in oder auf den Arm nehme.
Am Tage schläft sie meist mittags und am Spätnachmittag nochmals.
So schön, sie zu haben.

Dienstag, 5. Januar 2010

Hatten wir mal

Wir hatten mal ein kleines Babylein, das am Abend mehr oder weniger komatös in den Schlaf gefallen ist. Und zwar zu elternfreundlicher Zeit, gleich nach dem zu Bett bringen des grossen Kindeleins. Stillen, Augen zu, schlafen. Und dann gabs im Regelfall Schlaf bin zum elterlichen zu Bett gehen.

Das war vor dem Urlaub.
Ich sag nur: da wars eindeutig besser. Viel besser.

Montag, 4. Januar 2010

Vom Lernen

Lernen ist wohl ein Prozess, der uns ein Leben lang begleitet oder begleiten sollte. Tag für Tag ist es deutlich zu sehen an den Kindern. Das Babylein schafft nahezu jeden Tag ein klein wenig Neues, kommt ein klein wenig höher, dreht sich ein klein wenig weiter, schneller. Erkennt ein klein wenig mehr.
Aber auch das grosse Kindelein macht so seine Erfahrungen und lernt die Welt kennen, begreifen und auch, sie für sich zu verändern. Ihre kleine Welt.
Manchmal stellen sich dazu Fragen. Was soll sie lernen und wie soll sie lernen zum Beispiel. Beide Fragen sind inzwischen für mich, für uns im Alltag in den Hintergrund gerückt. Einfach, weil sie momentan sehr vieles lernt, was sie lernen will; sie lernt, weil es sich aufgrund verschiedener Ereignisse so ergibt. Sie lernt, weil sie lebt, die Augen und Ohren offen hat und sich heraussucht, was sie reizt. Dem geben wir nach, darauf steigen wir ein, antworten auf Fragen, erklären, zeigen. Manchmal mit der Taschenlampe als Sonne und der Mandarine als Mond, manchmal als zeigender Finger, manchmal mit Worten.
Ob das gut sei fürs Kind fragt da manchmal mancher. Und ich frage mich - warum sollte das schlecht sein? Ein Kind, das interessiert ist an Farben wird sie sehen, suchen, zusammenbringen. Es wird sicherlich Farben verschiedenster Art besitzen, bekommen: an und in den Dingen sowie als Farbe im künstlerischen Sinne: Stifte verschiedener Arten, Wasserfarben, Plakafarben, Kreide. Wer würde dem Drang zu malen, Bilder zu schauen, zu beschreiben, Farben zu mischen Einhalt gebieten? Und wieso sollte man?
Ein Kind, das sich gerne bewegt, was Spass hat am Klettern, Rennen und Ballspielen wird sich austoben dürfen. Der eine im Verein, der andere im Garten.
Ein Kind, was früh fasziniert ist von Buchstaben und Zahlen, was diese findet, ohne zu suchen, irgendwann dann auch zu suchen beginnt und noch mehr findet, was fragt, was wissen will, sollten ihm Antworten verwehrt werden? Nein, warum auch?
Soll es ein Grund sein, nicht zu antworten, weil das Kind noch klein ist? Weil es noch längst nicht zur Schule geht und es weder Buchstaben noch Zahlen lernen muss? Weil es dann irgendwann später genau dies erst in der Schule lernen soll? Wird es ihm sonst nicht in der Schule langweilig werden?
Sollten wir aus solchen Gründen das Kind in seinem Interesse bremsen? Ihm ausweichend antworten oder gar keine Antworten geben?
Nein.
Ich denke, genau damit würden wir dem Kind keinen Gefallen tun. Ich anworte auf ihre Fragen, ich fördere Interesse, das sie mir zeigt. Ich schenke dem Kind so Buchstaben und Zahlen Dinge. Und es gibt Zeiten, da saugt sie sie auf und Zeiten, da legt sie sie weg. Ich setze mich nicht mit ihr hin, um ihr Lesen beizubringen. Ich setze mich zu ihr und sie liest. Und wenn sie nicht mehr weiss, wo sie ist und mich um Hilfe bittet, leihe ich ihr meinen Finger, zeige ihr wo und wie es weitergeht.
Was ist dabei? Gut, sie ist 4 Jahre alt. Und? Sie ist wie sie ist. Ich finde toll, wie sie ihre Welt begreifen will, wie sie sie für sich verändert. Ich habe mir nicht gewünscht, dass sie lesen lernt. Sie aber. Und sie tut es. Warum sollte ich ihr das wegnehmen? Sie hat genauso Interesse an vielen anderen Dingen. Rollenspiele, malen, sich bewegen, an Geschichten.
Wie es sein wird, wenn sie zur Schule geht - wie kann ich das jetzt wissen? Vielleicht wird sie sich langweilen, vielleicht aber auch nicht. Nur weil es sein könnte, würde ich sie aber in ihrem lernen wollen nicht bremsen. Es geht ihr gut dabei. Sie ist ausgeglichener, wenn ich sie lasse. Lesen lasse, schreiben lasse, zählen lasse, ihr Zahlenzusammenhänge zeige. Ich würde ihr wohl kaum einen Gefallen damit tun, ihr zu sagen: "ach, dafür bist Du noch zu klein" oder ihr Interesse daran einfach unter den Teppich fallen zu lassen und sie davon abzulenken.
Sie lernt, Tag für Tag. So wie das Baby. Und ich. Und der Gatte. Und alle anderen.
Sie ist besonders, ja ganz sicher. Nicht, weil sie etwas kann, was sie noch gar nicht können müss. Einfach, weil sie sie ist.