So
Gedankenrotationsstürme haben durchaus die Möglichkeit, meinen
Körperhaushalt völlig aus den Schuhen zu schiessen. Einmal
innerlich hochdrehen, während ich noch erfolglos Stop
hinterherbrülle, und dann ungeachtet meiner brüllenden Unmutsbezeugung dennoch genötigt werde, vom gemütlichen 70er
Ruhepuls mit Anlauf auf die 120 zu springen und dann fröhlich im
Kreise in Rage denkenunddenkenunddenken. Das denkt sich so schnell,
dass ich nichtmal mit der inhaltlichen Erfassung hinterherkomme und
auch das sinnlose Dauerschreiben hat sich bereits verabschiedet. Ich
kann halt kein Steno, sonst würds wohl noch gehen. Nicht selten
denken sich die Gedanken von selber, ich habe keinerlei
Mitbestimmungsrecht, geschweige denn Handhabe, da jetzt mal einen
Riegel vorzuschieben oder irgendetwas irgendwohin zu ordnen. Es denkt
mich, ob ich will oder nicht, Und mir schwindelt. Und ich werde
wütig, und manchmal wird mir auch einfach schlecht. Beides
vielleicht auch vor allem ob der Tatsache, dass irgendwer sonst die
Zügel in der Hand zu halten scheint, weil mir keiner dieser Gedanken
in irgendeiner Form gehorchen will. Mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit wird das sehr wohl ein Teil von mir sein – das
Arsch hat sich aber ganz schon versteckt und abgeschottet und dreht
da jetzt mal sein Ding. Dann bin ich wieder mal eine Gefangene meiner
selbst, die keinen Plan hat, wie die Situation aufzulösen ist, außer
dem von außen gesetzten Eingriff in irgendwelche synaptischen
Vorgänge. Danach ist es zumindest ein wenig möglich, überhaupt mal
ein kleines bisschen Ruhe zu finden, von innerer Ruhe, geschweige den
Ausgeglichenheit jedoch keinerlei Rede. Und immerhin so ein klein
wenig erträglichere, leisere Außenlebensgeräusche in
Dauerbrüllschleife gibt es auch - die kreischen und brüllen halt sonst auch alles in mich rein, als wollte nur jedwedes Geräusch bitte danke als allerwichtigstes wahrgenommen werden..
Funktionieren gelingt
weitestgehend – zumindest an manchen Stellen. Funktionieren ist allerdings auch das, was ich all die ganzen Jahre meinens Aufwachsens sowas von gelernt habe. Allerdings auch hier
momentan nur durch unterstützende Beeinflussung von Synapsen. (Sieht ja erfreulicherweise kaum einer, höchstens der, der etwas genauer guckt und Ahnung von der Materie hat). Viele
normalerweise ruhebringende Möglichkeiten sind längst verloren,
Lesen gelingt überhaupt nicht mehr, in der Badewanne hält es mich
etwa 3 Minuten und beim Durchschauen durch einen Katalog schaff ich
nicht mal ein Viertel. Und wenn ich gefragt würde, ob darin denn als
erstes Küchen, Schlafzimmer- oder Wohnzimmermöbel kämen, müsste
ich ehrlich gesagt passen : ich habe keine Ahnung.
Ich bin also derzeit –
mal wieder – durchdrungener von NebeL als irgendwas anderem und
habe sowas von die Schnauze voll, wieder einmal nach lichtvollen
Ausgängen aus der ganzen Suppe zu suchen.
Bleibt mir aber wohl nix
übrig.