Sonntag, 6. August 2017

WMDEDGT - August 2017

Frau Brüllen fragt an jedem fünften des Monats: "Was Machst Du Eigentlich Den Ganzen Tag?"

Ich wache um acht Uhr herum, 10 Minuten vor dem Weckerklingeln, auf. Neben mir schlummern HerrNebeL und das kleinere Kindelein. Ich beschliesse, mich auch nochmal anzukuscheln und die zehn Minuten auszukosten. Ein blöder Fehler, weil ich nochmal richtig einschlafe und zum Weckerklingeln dann viel zu müde zum Aufstehen bin... Ich stehe dennoch auf und mache Kaffee. Die Wecker Wiederholung lasse ich an - damit auch die beiden anderen wachwerden - denn keiner reagiert wirklich auf meine Weckversuche. Selbst auf die Aussage zum kleineren Kindelein, dass sie nun sofort ein Eis essen könne, weil ich den Kühlschrank abtauen muss, kommt kein verlässliches Aufwachen. Lediglich ein halbwaches Nicken.... Gegen neun stehen die beiden dann doch auf. Zwischenzeitlich fange ich mit dem Abtauen des Kühlschrankes an - heute steht am Vormittag die Endreinigung des seit drei Wochen bewohnten Ferienhauses an. Ganz sicherlich niemals etwas, worum ich mich reisse - aber meist ergibt es sich, dass die Vermieter keine Endreinigung anbieten - und so müssen wir dann eben... Der Vormittag zieht ich hin mit Abtauen, Staubwischen, Staubsaugen, Böden wischen, Auto und Anhänger packen, weiter putzen, duschen, Reste einpacken und Bad putzen. Mit so einer unglaublich nervigen glasklaren Duschabtrennung, auf der man jede Schliere sieht.... Irgendwann dazwischen kommt eine Nachricht vom grösseren Kindelein, dass sie mit der Freundinfamilie nun aus Lyon weiterfährt nach Nordspanien, wo sie sie nächsten 2 Wochen verbringen wird. 
Gegen Mittag fahren wir - mit wirklich wenig Benzin im Tank los. Leider vergass ich, dass wir mit dem Anhänger einen Umweg über eine andere Brücke, die über eine Gracht führt, nehmen müssen und noch deutlich mehr Kilometer bis zur Tankstelle zurückzulegen sind als die eigentlichen zwei Kilometer. Aber alles geht gut. Nach dem Tanken fahren wir nochmal an den Strand und holen das verpasste Frühstück am Strandpavillion in der knalligen Sonne nach. 


 
Erst gegen vier Uhr nachmittags fahren wir nach ein paar Schritten am Strand und langen Blicken in die Wellen los nach Hause. Es gibt seit vielen Jahren obligatorsche Kinderfotos - entweder zum Strand hin oder zurück laufend von hinten. Das entstand 2006, als wir das große Mädchen zum ersten Mal mit einem Entenrucksack voller Sandspielzeug auf dem Rücken, gerade laufen könnend, fotografierten und das Motiv  alles so wunderbar fanden. Es folgten viele weitere, die meisten davon zierten den jeweiligen Jahreskalender. Und so knippse ich auch heute schnell noch ein solches - zumindest von einem Kind - mit dem Handy, weil ich gar nicht weiss, ob der fotografierende HerrNebeL (so mit Spegelrelex und so) dieses Jahre eines gemacht hat. Und als ich mir das Foto ansehe, fällt mir auf, dass das kleine Kindelein so gar kein kleines Kindelein mehr ist...



Ein wirklicher Lichtblick zu unseren sonstigen Jahresurlaubsreisen ist die deutlich kürzere Fahrt... Nur  etwa 310 km trennen uns von daheim. Kurz hinter der Grenze machen wir einen kleinen Kaffee und Getränke Stopp beim goldenen M und das Kindelein darf sich über ein pinkes Aktionsglas freuen - es war das allerletzte und da mich der Kuchen so anlacht (das "Frühstück" war ein herzhafter Speckpfannekuchen gewesen) gibts im Mc Cafe zum Kaffee Kuchen für mich und das Glas für sie dazu. Gegen zwanzig Uhr (wir fahren mit Anhänger und haben somit eine entspannte Reisegeschwindigkeit) parken wir auf dem hiesigen Supermarktparkplatz. Das Kindelein geht schonmal zu Fuss heim, während ich einkaufe (und das geplante Abendessen vergesse zu kaufen) und Herr NebeL Auto und Anhänger bewacht. In Wahrheit war er vermutlich nur zu faul zum Einkaufen. Ich mache mir nämlich gar keine Sorgen um unseren Anhänger. Nach der Ankunft zu Hause begrüssen wir erst meine Mutter und laden danach das Auto aus. Wir quatschen ein wenig, ich lasse mir vom Kindelein immer wieder den Spielstand des BVB-FCB Fußballspiels durchgeben und Herr NebeL bringt den von einem Bekannten geliehenen Anhänger zurück.
Die zweite Halbzeit schaue ich in unserer Wohnung, während das Kindelein in der Zwischenzeit die angekommenen Pakete auspackt. Dummerweise vergaß ich, dass ein Weihnachtsgeshenk für sie dabei ist. Irgendwie scheint das Gedächtnis gerade etwas löchrig... So freut sie sich und verspricht, das Gesehene natürlich schnell wieder zu vergessen. Ich ärgere mich über den unglücklichen Ausgang des Supercups für den BVB und beginne, alle Betten zu beziehen. Das große Kind schickt dann irgendwann eine Whatsapp, dass sie am Ferienhaus in Spanien angekommen ist. Ich sichte noch die angefallene Post, schüttele den Kopf über einen Brief der Krankenkasse des Vaters, die sich sehr darüber freuen, dass ich den Vater pflege. Verfasst wurde das Schreiben erst nach seinem Tod, der dem Unternehmen auch schon beaknnt war. Aber nu, Bürokratiemühlen eben.... Dann tippe ich den Tagebucheintrag und werde gleich noch unter die Dusche verschwinden, während HerrNebeL das Kind ins Bett bringt. Ich vermute gegen eins werde ich fertig sein, um ins Bett zu gehen und auf einen langen, erholsamen Schlaf hoffen. Ich fürchte jedoch, dass das, was in den letzen Wochen Urlaub nicht funktioniert hat, auch hier nicht wirklich besser werden wird. Vielleicht, wenn ich nach drei Tagen Arbeit wieder ans Meer fahre - diesmal an die Ostsee - und die Seebestattung des Vaters dann am Wochenende hinter uns liegen wird. Vielleicht schlafe ich dann wieder. 

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