Sonntag, 27. August 2017

Gedankenkarusselvernebelungen

So Gedankenrotationsstürme haben durchaus die Möglichkeit, meinen Körperhaushalt  völlig aus den Schuhen zu schiessen. Einmal innerlich hochdrehen, während ich noch erfolglos Stop hinterherbrülle, und dann ungeachtet meiner brüllenden Unmutsbezeugung dennoch genötigt werde, vom gemütlichen 70er Ruhepuls mit Anlauf auf die 120 zu springen und dann fröhlich im Kreise in Rage denkenunddenkenunddenken. Das denkt sich so schnell, dass ich nichtmal mit der inhaltlichen Erfassung hinterherkomme und auch das sinnlose Dauerschreiben hat sich bereits verabschiedet. Ich kann halt kein Steno, sonst würds wohl noch gehen. Nicht selten denken sich die Gedanken von selber, ich habe keinerlei Mitbestimmungsrecht, geschweige denn Handhabe, da jetzt mal einen Riegel vorzuschieben oder irgendetwas irgendwohin zu ordnen. Es denkt mich, ob ich will oder nicht, Und mir schwindelt. Und ich werde wütig, und manchmal wird mir auch einfach schlecht. Beides vielleicht auch vor allem ob der Tatsache, dass irgendwer sonst die Zügel in der Hand zu halten scheint, weil mir keiner dieser Gedanken in irgendeiner Form gehorchen will. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird das sehr wohl ein Teil von mir sein – das Arsch hat sich aber ganz schon versteckt und abgeschottet und dreht da jetzt mal sein Ding. Dann bin ich wieder mal eine Gefangene meiner selbst, die keinen Plan hat, wie die Situation aufzulösen ist, außer dem von außen gesetzten Eingriff in irgendwelche synaptischen Vorgänge. Danach ist es zumindest ein wenig möglich, überhaupt mal ein kleines bisschen Ruhe zu finden, von innerer Ruhe, geschweige den Ausgeglichenheit jedoch keinerlei Rede. Und immerhin so ein klein wenig erträglichere, leisere Außenlebensgeräusche in Dauerbrüllschleife gibt es auch - die kreischen und brüllen halt sonst auch alles in mich rein, als wollte nur jedwedes Geräusch bitte danke als allerwichtigstes wahrgenommen werden..

Funktionieren gelingt weitestgehend – zumindest an manchen Stellen. Funktionieren ist allerdings auch das, was ich all die ganzen Jahre meinens Aufwachsens sowas von gelernt habe.  Allerdings auch hier momentan nur durch unterstützende Beeinflussung von Synapsen. (Sieht ja erfreulicherweise kaum einer, höchstens der, der etwas genauer guckt und Ahnung von der Materie hat). Viele normalerweise ruhebringende Möglichkeiten sind längst verloren, Lesen gelingt überhaupt nicht mehr, in der Badewanne hält es mich etwa 3 Minuten und beim Durchschauen durch einen Katalog schaff ich nicht mal ein Viertel. Und wenn ich gefragt würde, ob darin denn als erstes Küchen, Schlafzimmer- oder Wohnzimmermöbel kämen, müsste ich ehrlich gesagt passen : ich habe keine Ahnung.

Ich bin also derzeit – mal wieder – durchdrungener von NebeL als irgendwas anderem und habe sowas von die Schnauze voll, wieder einmal nach lichtvollen Ausgängen aus der ganzen Suppe zu suchen.

Bleibt mir aber wohl nix übrig.

2 Kommentare:

FrauWind hat gesagt…

Liebe FrauNebeL
ich kann nur ahnen, nachvollziehen kann wohl nur, wer ähnliches mitmacht. Aber trotzdem wünsche ich dir von Herzen, dass – ja, was? – "Dass du Ruhe findest" tönt für dich wohl nach tausend "aber". Dass du deinen Weg findest, diesmal, aus dem Karussel, dass du Schritt für Schritt gehen kannst, dass deine Liebsten dich an der Hand halten, wenn du es erträgst...

Alles Liebe und alles, alles Gute dir!

FrauWind

FrauNebeL hat gesagt…

Liebe Frau Wind,
ich danke dir dafür von Herzen. Für die Wünsche, deine Worte und einfach Deine Gedanken.
Sei sehr lieb gegrüßt,
herzlich FrauNebeL