Donnerstag, 29. Dezember 2016

Jahresrückblick 2016

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Ich denke, eine 7 fasst es gut zusammen. Uns und mir ging es prinzipiell aufsteigend besser bis recht gut, das Jahr endet ohne Medikation seit ein paar Monaten, es gab keine großen Dramen. Aber im engeren Umkreis nehmen die Sorgen arg zu, was es wiederum schwieriger und traurig macht.

Zugenommen oder abgenommen?
Dieses Jahr zugenommen, nachdem ich letztes Jahr viel abgenommen habe. Sobald ich aber Medikamente nehmen muss, nehme ich zu. Meistens sehr. Und nach Absetzen können derselben nahm ich bisher leider nicht wieder ab. 
 
Haare länger oder kürzer?
Wie meistens gleichbleibend lang.
 
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Was die Augen angeht mehr oder weniger gleichbleibend weitsichtig. Wenn man vernachlässigt, dass ich die ganz kleingedruckten Sachen doch weiter weg halten muss als die Jahre zuvor ... Aber Gleitsichtgläser in meine notwendige Prismengläser.... das zögere ich hinaus.Denn ich fürchte, das geht in den vierstelligen Euro - Bereich hinein...


Mehr Kohle oder weniger?
Mehr. Ich persönlich vor allem wegen der Änderung unserer Steuerklassen von 3/5 auf 4/4. Dafür hat HerrNebeL persönlich weniger. Da wir ja aber einen gemeinsamen Haushalt haben, sei der Vollständigkeit halber gesagt: Insgesamt mehr, weil ich auch mehr arbeite. Daher auch die Änderung der Steuerklassen ;-)

Besseren Job oder schlechteren?
Denselben wie letztes Jahr. Sogar eigentlich denselben wie zum letzten veröffentlichten Rückblick hier in 2012. Aber: unterm Strich einen deutlich besseren als damals. Als ich aus der Krankheitspause 2013 zurückkehrte wurde ich auf eine andere Station versetzt. Und kurz darauf noch auf einen besonderen Teil dieser Station. Und dort zu arbeiten ist für mich ein viel, viel besserer Job. 
 
Mehr ausgegeben oder weniger?
Naja, wohl bei Mehrverdienst auch mehr ...
 
Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Ich hab leider nirgends was gewonnen.

Mehr bewegt oder weniger?
Ich mich weniger. Weil meine Mannschaft im Sommer zu klein ist und deshalb kein Spielbetrieb in meinem Club angeboten wird. So hab ich eine kurze Zeit im Nachbarort gespielt, aber das war nur suboptimal. Ausserdem fehlt mir der weltbeste Trainer, der ausgestiegen ist. Daran konnte auch das neu abgeschlossene Fitnesstudio Abo nichts ändern. Nach anfänglicher Regelmäßigkeit wurde wochenlange Abstinenz... Doch irgendwie nicht meins. Genauso hat sich die Hoffnung, mehr Rad zu fahren nicht halten lassen. 
 
Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Ich war bis auf Erkältungen - wenige - nicht krank. 
 
Davon war für Dich die Schlimmste?
Die Erkältung im Urlaub. Die war echt doof. 
 
Der hirnrissigste Plan?
Die Hallensaison mit der Mannschaft zu bestreiten. Ich wäre besser, wie eigentlich geplant, komplett ausgestiegen.
 
Die gefährlichste Unternehmung?
Das kleine Kindelein an Ostern in die zweite Klasse zu versetzen. Aufgrund viel Durcheinander beim Lehrpersonal - 3 Klassenlehrer in sechs Monaten - in der Klasse seit Schulbeginn 2015 fiel erst spät auf, dass das eigentlich die beste Lösung wäre. Es war aber auch schon viel Stoff der Klasse 2 aufzuholen. Wir haben es ihr alle zugetraut. Und behielten glücklicherweise recht. Es war und ist bis jetzt absolut unproblematisch. Aber ein wenig gefährlich wars schon. 
 
Die teuerste Anschaffung?
Der Dänemark Sommerurlaub auf der Lieblingsinsel.
 
Das leckerste Essen?
Eigentlich war das noch 2015, aber am Silvesterabend. Eigentlich auch nur ein Raclette. Aber mit einer Herzensfreundin, die hier zu Besuch war. Das machte es doppelt lecker. Und das Hochzeitstagessen mit dem Gatten zum 12. Hochzeitstag im arabischen Restaurant..
 
Das beeindruckendste Buch?
"Wunder" von Raquel J. Palacio, "Wir kommen mit" und "Ich bleibe hier" von Catherine Ryan Hyde.
 
Der ergreifendste Film?
Alles steht Kopf.  Allerdings wird hier kaum irgendwas geschaut. Das war der einzige Kinofilm in diesem Jahr und fernsehen oder ähnliches tu ich nicht ;-)
 
Die beste CD?
Leonard Cohen, Greatest Hits
 
Das schönste Konzert?
So richtig zählt das nicht, aber ich war auf keinem wirklichem Konzert. Wirklich großartig fand ich allerdings mein erstes "Rudelsingen".
Zudem eignetlich an erster Stelle: Das Konzert, wo die große, klarinettenspielende Tochter Auftritte im Duett mit einer Geige und dem Schulorchester hatte. Ich war sehr stolz, sie hat einen tollen Sprung gemacht seit letzem Jahr.

Die meiste Zeit verbracht mit?
Arbeiten. Entweder am Arbeitsplatz, oder mit dem Zweitjob "Taxifahren", damit die Kids zu ihren Nachmittagsveranstalungen kommen. Und Haushalt.
 
Die schönste Zeit verbracht mit?
Der Familie.
 
Zum ersten Mal getan?
Tannenbaum Aussuchen der Familie allein überlassen.
 
Nach langer Zeit wieder getan?
Mit dem Rauchen aufgehört.
 
Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Die Diagnose des "Stief"vaters. Die zunehmende Vergesslichkeit der Mutter.

 
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Mehr im Scherz als ernsthaft: dass ein Thermomix eine Anschaffung wert ist. Tatsächlich kann ich gut ohne ihn leben. Aber nun ja, so manchmal fänd ich den gut ;-)
 
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Meinen Eltern ihre Hochzeitstorte.
 
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Das Vertrauen vieler Menschen, die ich behandele, zu mir.
 
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich liebe dich.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Auch ich liebe dich.
 
Dein Wort des Jahres?
keines 

Dein Unwort des Jahres?
Krebs
 
Dein(e) Lieblingsblog(s) des Jahres?
Ich bin sehr froh über jeden Blog, den ich noch von "früher" kenne.

2010, 2011, 2012

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Twitterwichteln in Bildern

Pünktlich am 20.12. öffneten die Kindelein ihre Wichtelpakete. Sie wollten auf keinen Fall länger warten - und da im Laufe des Tages keine Zeit war, wurde bereits vor dem Frühstück um 06:00 Uhr ausgepackt... Die Absenderin fürs große Kindelein war uns nicht bekannt. Dafür war aber ein ganz, ganz schöner Schriftzug außen angebracht...

 Zum Vorschein kamen einige Päckchen, liebevoll verpackt und neben einer Zuckerstange noch eine wunderschöne Weihnachtskarte. Als die Große das erste Päckchen - zwei Stifte - auspackte, dachte ich mir schon "super getroffen", als sie noch gar nicht so recht wusste, was es mit den wundersamen Stiftspitzen auf sich hatte... Das aber bemerkte sie sehr schnell, als sie den "Brush Lettering" Lehrgang in den Händen hielt - und war wie erwartet hellauf begeistert! Dazu gab es noch einen liebevoll gebastelten Stern und einen ebenso tollen Tannenbaum vom Wichtelkind! Und zu guter Letzt viel, viel hochwertiges Übungspapier.


 Liebe @annyclaws und Tochter, das ist ein wunderbares Geschenk fürs große Kind! Sie hat schon viel geübt und sich sehr gefreut!

Das kleinere Kindelein packte anschließend aus. Der Absender war zumindest mir bereits bekannt - auch wenn ich mir nicht mehr sicher war, ob es sich um K1 oder K2 handelte ;-). Auch hier verbargen sich viele Päckchen und eine sooo schöne selbstgemalte Karte (die wir leider vergaßen zu fotografieren :-(...). Als erstes wurde leckerstes Lippenbalsam ausgepackt. Es folgten tolle Stoffmalstifte - groooße Begeisterung!, superniedlich verpacktes Duschgel und Body Lotion sowie eine kleine Kladde mit vielen Post It Zettelchen in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Motiven. Letztere wanderten direkt in den Ranzen ;-).


 Liebe @Liamie und Kind2, unser kleineres Kindelein hat sich riesig gefreut und möchte Euch jetzt dringend "in Echt" kennenlernen, weil sie meint, dass ihr unglaublich nett sein müsst, wenn ihr solche tollen Päckchen packt!

Und zu guter Letzt ein ganz großes Danke an @CaitlinsMama für die ganze Organisation! Uns hat es wieder Riesen Spass gemacht!



Samstag, 17. Dezember 2016

Vom Krank sein

Diese Woche gab es ein für mich wirklich gutes Kompliment von der großartigen Stationsärztin bezüglich Erkrankungen. "Kann ja nicht jeder so widerstandsfähig sein wie du" waren ihre Worte. 

Die KollegInnenzahl, die krank daheim sind, ist naturgemäß derzeit hoch. Ich bin tatsächlich nie krank im herkömmlichen Sinne. Grippe, Erkältung, Magen-Darm, Rücken, schalala. Eigentlich wirklich nie. In diesem Jahr hatte ich 3 Kind Krank Tage und das war es mit Erkrankungen. Aber, und das ist das große aber, bin ich, wenn ich dann eben doch krank bin, lange nicht da. Immer schon. Denn wenn ich krank bin ist es die Psyche. Und wenn die Psyche so halbwegs im Griff ist, können mich schonmal auch Nebenwirkungen der erforderlichen Medikamente derartig ausknocken, dass Arbeiten trotzdem nicht möglich ist. Zuletzt im Herbst 2015, wo mich eine Neuroleptika indizierte Akathisie dermaßen bewegungsvoll machte, dass Arbeiten wochenlang nicht möglich war - stilles Sitzen ging gar kein bisschen. Daraus besteht aber nun mal ein Teil meiner Arbeit und das auch noch mit mir gegenübersitzenden Patienten. Eine unruhige Therapeutin ist schlicht und ergreifend absolutes Gift. Unmöglich. 
Auch in den zwei Jahren zuvor war ich nahezu nicht krank. Kind Krank Tage gab es den ein oder anderen, möglicherweise hatte auch ich einzelne Fehltage. Aber eine Krankschreibung gab es nicht. Die letzte Krankschreibung davor war wegen der Psyche im Sommer 2012. Die damalige Fehlzeit aber dauerte mehr als ein Jahr und endete mit einer Wiedereingliederung nach einem Reha Aufenthalt im Herbst 2013. Alles in allem bin ich also doch viele Tage abwesend. Ich hasse das. Weil ich mich im Regelfall unzulänglich fühle, weil ich es nicht schaffe, zu arbeiten. Ich habe ein hohes Pflichtbewusstsein und gehe oft noch arbeiten zu Zeitpunkten, an denen es schon sehr grenzwertig ist. Ich achte da wenig auf mich. Bin ich im Urlaub krank, bin ich halt krank. Viele Andere lassen sich dann krankschreiben, um den Urlaub später nachzuholen. Denn eigentlich ist es tatsächlich nicht sehr urlaubig, wenn man krank ist. Sicherlich ein Stück weit auch ganz schön dämlich von mir. Aber so bin ich nun mal. Es fällt mir schwer, nicht zu arbeiten. Es gehört viel dazu, zu akzeptieren, dass ich aufgrund meiner Erkrankung immer wieder (längere) Zeiten habe, an denen ich eben nicht arbeitsfähig bin, auch wenn ich das in keiner Weise gut finde. So ist es aber. Ich weiß aber genau, dass ich dann immer sehr hart daran arbeite, zurückkehren zu können in den Alltag. Manchmal dauert es vergleichsweise weniger lang und manchmal eben auch extrem lange.
 
Trotz dieser regelmäßigen Fehlzeiten fühle ich mich durch solch eine Aussage extrem wertgeschätzt, wahrgenommen, in dem wie ich bin, wenn mich die Psyche nicht niederstreckt. Wahrgenommen mit meinem Engagement in meinem Job. Und echt mal, das tut ganz schön gut.

Montag, 5. Dezember 2016

Bauch und Kopf

Ich habe Urlaub. Ansich ganz schön, keine Frage. Nur bin ich die einzige, die Urlaub hat. Der Gatte und die Kinder müssen morgens aus dem Haus. Das finde ich per se schonmal einfach nicht schön. Mal einen Tag ohne die Rasselbande - immer gern. Aber mehr als eine Woche gefällt mir das nicht - vor allem auch aufgrund der Tatsache, dass ich genau weiß, dass eben alle zwischen den Tagen und bis zu den heiligen drei Königen frei haben werden. Ich allerdings nicht. 
Urlaub bedeutet für mich, genau dann aufzustehen, wenn mir danach ist. Ich hasse nämlich frühes Aufstehen. Sehr sogar. Wenn dann aber morgens hier Alltag ist, passt das Ausschlafen nicht wirklich. Auch wenn mir die Familie das ansich gönnt und mich auch (fast) in Ruhe lässt, steht unser Bett im Wohnraum. Da ist nicht mehr so viel mit "schafen bis ich wach werde".
Das ist aber nur das Eine. Noch schwieriger finde ich, dass um mich herum generell der Alltag tobt. Die Kindelein weiter Termine haben. Der Haushalt, der leider allzugern vernachlässigt wird, im Urlaub erst recht auf meiner Seele liegt. Bis ich abarbeite. Die Todo Liste lang und länger ist. Dass momentan sowieso tausende dieser Weihnachtstermine anstehen. Hausmusikabend des Gymnasiums mit Kindeleinbeteiligung. Die Notwendigkeit, dafür noch backen zu müssen. Theaterbesuch mit der Grundschulklasse, wie jedes Jahr vor Weihnachten. Adventsbasar beim Sport. Weihnachtsessen im Team, mit den Sportkollegen. Mit Hinz und Kunz. Für mich. Und die Kindelein. Und HerrnNebeL. Und, und. Sie kennen das sicher. All dies zusammen stresst mich. Das weiss ich auch. 
Wie aber entschleunige ich das alles? Ganz konkret und praktisch ist mir das eigentlich klar. Aussieben, Prioritäten setzen. Auch mal Absagen. Stehen lassen. Tatsächlich aber ist mir gar nicht so recht klar, was ich, wenn ich denn aussieben würde, mit der Zeit anfangen sollte. Das ist ein ziemliches Dilemma, weil ich vorne und hinten auf keinen grünen Zweig komme. Alltagsstress im Urlaub gefällt mir nicht. Zeit freischaufeln und sie dann haben überfordert mich gerade. Keinen Spass am Lesen, Nähen, Baden, Sporteln, Spazieren oder Rad fahren. Oft schenke ich meine Zeit momentan den Eltern unter mir, weil ich schlichtweg nicht weiss, wie lange ich ihnen diese Zeit noch schenken kann. Manchmal aber ist auch das ein mir von mir selber auferlegtes Pflichtprogramm, aus Angst, dass die Zeit eben zu schnell vorübergehen könnte.
Mir fehlt die Bewusstheit, mit der ich Dinge tue. Die Wahrnehmung, was ich gerade für mich tue. Was ich aus welchem Grund tue. Möchte ich das gerade? Möchten das die Anderen? Möchte das überhaupt wer oder tue ich - und vielleicht die Anderen - das einfach nur, weil "man" es eben tut?
Der Kopf weiß manches. Der Bauch ist diffus. Achtsamkeit wäre wohl ein gutes Stichwort. Ist nur schwierig, wenn ich gerade zwischen Bauch und Kopf wild herumrenne, um die beiden irgendwie einander wieder näher zu bringen.

WMDEDGT - Dezember - Elternhochzeit

Der Tag begann, obwohl es ein Montag und damit eigentlich ein normaler Alltagstag ist, später als sonst. Alle Wecker klingelten roundabout sieben. Das kleine Mädchen war als erste komplett fertig angezogen, weil sie endlich ihr neues Kleid tragen durfte. Herr NebeL machte sich fast fertig, lediglich tug er Jeans und Shirt statt eines Anzuges. Er fuhr los zum Blumenhof und holte dort  die bestellte Blumen-Deko fürs Hochzeitsauto ab. In der Zwischenzeit bügelte ich die letzten Reste des Anzuges und warf ich mich ins Festtagskleidchen. Mit noch nassen Haaren half ich Herrn NebeL, die Brautpaarwagenblumendeko heimlich anzubringen, während der erste bereits eingeroffene Gast - ein alter Freund meines Stiefvaters - das Brautpaaar ablenkte. Anschliessend erledigten wir alle Aufhübschreste und trafen uns unten zur gemeinsamen Abfahrt. Das Brautpaar war schwer überrascht und staunte über das Auto... Wir fuhren gemeinsam zum Rathaus in dem einen Stadtteil der Stadt zum Standesamt. Hier fährt noch ein Paternoster - großes Kino. Den nahmen aber nur die beiden älteren Herren :-). Vor dem Standesamt warteten wir dann auf die Schwesterfamilie und zwei Tanten und durften dann in den Wartesaal für die Trauungen. Punkt halb zehn durften wir hinein in den Trausaal. Es wurden ein wenig die Stühle gerückt, da alle Enkelmädchen des Brautpaares neben den beiden sitzen durften. Die Trauung war kurz, aber sehr nett. Große Gratulationsumarmungen von allen und ein bisschen Kniepern folgten.
Von hier aus ging es in den anderen Stadtteil ins Restaurant, das alle Tage geöffnet hat und das schon ab neun. Herr NebeL und ich schleppten heimlich die Hochzeitstorte herbei und stellten sie - noch im Karton verpackt - in den Hof. Es gab zuerst feinen Schampus, Wein, Kaffee und Limo für die Kinder und anschliessend Essen á la Carte. Zugegebenermaßen habe ich noch niemals so früh Mittag gegessen. Aber es war lecker und hungrig waren wir auch alle. Als es gegen die Bestellung des Kaffees ging, holte ich die Torte, während das Brautpaar die Augen schließen musste. Ich stellte sie direkt vor Ihnen ab und als die Augen aufgingen, war sehr schnell klar, dass sie damit in keiner Form gerechnet hatten. Wieder ein bisschen Kniepern auf beiden Seiten. Wie sich das gehört, schnitten sie die Torte gemeinsam an und der erste Tortenstock wurde komplett aufgegessen (es hat also alles geklappt - der Fondant war prima, nichts aufgelöst, nichts war brüchig, geschwitzt hat er auch nicht im Restaurant. Eigentlich war die Torte rundum perfekt!).
Die Hochzeitsgesellschaft löste ich auf - das Brautpaar fuhr heim, ebenso der alte Freund des Vaters. Die Schwesterfamilie, wir und die Tanten schlenderten auf Wunsch der Kinder noch über den Weihnachtsmarkt. Es war ziemlich kalt und die Garderobe der Damen war für den Anlaß doch etwas ungeeignet. Aber es war ja nur für ein halbes Stündchen - also aushaltbar. Es gab ein bisschen Drama, eine Karussellfahrt, Weihnachtsbonbons und ziemlich interessantes Küchenzeug zu begucken.
Daheim wärmten sich die Kinder auf, es gab heißen Ingwer Lemon Tee und nochmalige Umarmungen der Braut als Dank für die Geschenke. 
Es kommt für mich nun leider noch ein blödes Kontrastprogramm - das Putzen der Toiletten im Hockeyclub. Die Damenmannschaft war nach einer dortigen wochenendlichen Festivität zum Putzdienst eingeteilt und auf wundersame Weise wollte fast keine der Damen (und die engagierte Putzfrau im Übrigen auch nicht) an die Keramik ran. Irgendwer aber muss die ja putzen. Aber nu, gibt Schlimmeres. Dann werden wir den Abend nach dem Zu-Bett gehen der Kinder entweder ausklingen lassen mit Wein, Tee und Musik. Oder ich raffe mich noch auf und gehe zum Hockeytraining, noch bin ich mir da nicht sicher. 
Hier also heute ein wenig alltäglicher, eigentlicher Alltagstag.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Hochzeitstorte mit Hindernissen

Das Wochenende stand im Hause NebeL ziemlich im Zeichen der kommenden Hochzeit. Unsere Idee war eine Hochzeitstorte für das Brautpaar, auch wenn es nur eine kleine Hochzeit mit vergleichsweise wenigen Menschen werden wird.
Einige Tage las ich mich hier und da ein, stöberte nach entsprechenden Shops und bestellte dies und das. Prinzipiell war am Samstag dann auch alles im Hause. Als alles parat gestellt war und wir beginnen wollten, fiel zuerst die Küchenwaage aus. Eine leere Batterie lässt sich ja aber leicht tauschen - zumindest wenn sie ein gängiges Modell ist. War sie aber dummerweise nicht. Also tigerte eines der Kinder nach unten - zum Brautpaar - und lieh sich eine Küchenwaage. Der untere Boden wurde gerührt und gebacken. Leider wies er am Ende eine ziemlich grosse mittige Delle auf, aber die wäre ja aufzufüllen gewesen. Was sich aber dann leider erübrigte, da wir feststellten, dass wir dieses Stockwerk schlicht viel zu klein gebacken hatten. Ich vermute, dass sich der Tortenring nach dem Abmessen unbemerkt wieder verschoben hatte. Dennoch kam zunächst das obere Stockwerk dran, diesmal Biskuitteig. Dieser wurde letzlich deutlich fester als ich dachte und so entschied ich, dass auch der untere Teil daraus neu gebacken werden sollte.
Sonntag Morgen gingen Herr NebeL und das grosse Kindelein zur Kirche, während das kleine Kindelein und ich fleissig Biskuitteig rührten. Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es weiter - Böden teilen und Buttercreme anrühren. Pudding - Buttercreme sollte es werden. Den Pudding hatten wir schon am Samstag gerührt und erkalten lassen. Also hiess es, Butter schaumig schlagen und Puderzucker hinzugeben. Schon da hörte ich leicht beunruhigende Geräusche aus dem Handmixer, und als dann nach und nach der Pudding hinzu kam, bestätigten sich meine Befürchtungen - es drehte sich nichts mehr. Also ging dieses Mal ich zum Brautpaar und bat um deren Handmixer. Die Creme wurde fertig gerührt und wanderte dann direkt zwischen die ersten Böden. Mit kleinen Klümpchen - die wohl schon im Pudding gewesen waren. Nicht mehr zu ändern, aber immerhin schmeckte es dennoch. Zwischenzeitlich lieh uns das Brautpaar noch eine Konditorplatte. Und für das Ausrollen des Fondants ein Nudelholz. Grosse Nachfragen gab es keine, aber ich ließ beiläufig fallen, dass ich an der Reihe war, einen Kuchen fürs schwiegerelterliche Sonntags-Nachmittags-Kaffeetrinken zu backen....
Der Fondant wurde gerollt und musste eine recht stattliche Größe haben, um das untere Kuchenteil zu bedecken. Ich war heilfroh, dass Herr NebeL hier war, und wir den Fondant gemeinsam anheben konnten, während das große Kindelein den Kuchen darunter schob. Die untere Kante verzierten wir mit einer fertigen Fondant Bordüre. Nach dem Einbringen mehrerer Stützen aus Schaschlikspießen  setzten wir das obere Kuchenteil auf, dass schon mit Fondant eingedeckt war. Anschliessend  kam noch die Bordüre. Obenauf das Brautpaar und noch ein paar Tauben hinzu - Fertig.
Sie hat ein wenig Schlagseite, die Torte und ist auch nicht aalglatt. Aber schön ist sie trotzdem. Und die allererste Torte dieser Art überhaupt. Ich hab noch nie Fondant verarbeitet, geschweige denn eine Buttercremetorte selber gemacht.
Gar schreckliche Dinge las ich dann im Nachhinein über Lagerung, Kühlung, Schwitzen der Torte, Auflösen des Fondants bei Puddingcremes und dergleichen. Sie lagert gerade, die Torte und noch geht es ihr gut, ich habe soeben nachgesehen. Immerhin lagert sie schon über sechs Stunden so. Zwölf hat sie noch vor sich. Ich hoffe sehr, dass alles gut geht - und dass sie den Temperaturunterschied morgen halbwegs verkraften wird.  Und dann, dann bin ich sehr gespannt, wie sie schauen werden, die beiden. Drücken Sie mir gern alle Ihre Daumen!


 

Freitag, 2. Dezember 2016

Kurzentschlossen

Die NebeLkinder haben viele Großeltern. Auf jeden Fall deutlich mehr als Andere. Natürlich mag man darüber streiten, welche davon denn nun die "echten" Großeltern sind. Den Kindern ist das allerdings völlig egal, auch wenn sie ziemlich genau erklären können, wie die Sachverhalte so sind. Für sie waren trotzdem alle irgendwie immer schon Oma und Opa.
Zum einen sind da meine Schwiegereltern. Bei meinen Eltern werden es dann ein paar mehr Menschen: Meine Eltern trennten sich in den 80ern und mein Vater heiratete erneut Anfang der 90er Jahre. Meine Mutter lebt seit Mitte der 80er Jahre in einer Beziehung. Die meiste Zeit bis heute lebten und leben die beiden zusammen. Seit nunmehr 12 Jahren leben wir als Familie mit meiner Mutter und ihrem Freund in einem Haus. Sowohl mein Vater und seine Frau als auch meine Mutter und ihr Freund sind also der Kindelein Großeltern. Hinzu kommt ausserdem noch eine weitere "Nenn-Oma", eine Freundin meiner Mutter.
Immer mal wieder war das Heiraten in den letzten Jahren ein Thema hier im Haus. Aber getan haben sie es nie, die Großeltern. Es ist noch nicht lange her, da fragten zwei der vier Enkelkinder (ich habe noch zwei Nichten) bei Oma und Opa nach, warum sie denn nicht eigentlich mal heiraten würden. 
Und  eben diese Nachfrage hat offensichtlich den schon lange lose liegenden Stein ins Rollen gebracht. Die Schwester, ihr Freund, Herr NebeL und ich wussten es schon ein paar Tage, die Kinder erst, als alles endlich unter Dach und Fach war. Am Montag wird es hier eine Hochzeit geben. Schon lange überfällig und letztlich nun kurzentschlossen. Als Trauzeugen hätten sie gerne alle Enkelmädchen gehabt. Leider müssten die aber alle so groß sein, dass sie einen Personalausweis besitzen, was noch nicht der Fall ist. Also wird ohne Trauzeugen geheiratet, aber mit dem ausdrücklichen Wunsch, dass alle Kinder vorne bei den Grosseltern sitzen dürfen.
Die Oma kleidet dazu nicht nur sich aus ihrem Kleiderschrank ein, sondern gleich auch die beiden Enkelmädchen, die bereits so groß sind wie sie. Das Wochenende im Hause NebeL steht definitv im Zeichen der zu backenden und in Fondant zu kleidenden Hochzeitstorte. Darauf freuen sich die Kindelein schon riesig. Und am Montag dann kann ich nach vielen Jahren der WMDEDGT Abstinenz einen der wohl unalltäglichsten Berichte überhaupt bei Frau Brüllen verlinken: Die Hochzeit meiner Eltern.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Eine ganze Weile

Eine ganze Weile war ich nicht hier. Einfach so nicht hier. Eigentlich ist das einfach so passiert. Aber wiederkommen geht ja eigentlich auch. Im großen und ganzen auch sehr unproblematisch. Zumindest wenn man ausser acht lässt, dass sich im Laufe der Zeit manche Plattformen verändern können - was mich ein klein wenig wundersam schauen lässt - und dass die Suche nach Benutzernamen und Passwörtern durchaus ein ziemliches Zeitverbringding sein kann...

Ein Update für FamilieNebeL gibt es nicht wirklich. Die Kinder sind nur einfach größer, die Jobs dieselben, ebenso der Wohnort. Das einzige Projekt der letzten Jahre war ein kleiner Umbau der Wohnung, der darin bestand, dass HerrNebeL und ich unser Schlafzimmer - was im Übrigen von 1978 bis 1994, bis ich auszog, mein Kinderzimmer war -  für das große Kind geräumt haben. Beide Kinder haben nun ein eigenes Zimmer und wir Großen sind umgezogen in das sehr großzügige Wohnzimmer. Früher konnte man hier drin tanzen, was nun mit komplettem Wohnzimmer, Esszimmer und Schlafzimmer natürlich nicht mehr möglich ist. Es ist aber nicht beengt sondern völlig in Ordnung. Anders wäre sicher schöner, aber irgendwann begegnen sie einem immer wieder, die Notwendigkeiten, Prioritäten setzen zu müssen. Und unsere Prioritäten waren, dass die Kinder jeder ein eigenes Zimmer bekommen und dass wir hier, im Haus meiner Eltern, wohnen bleiben. Ich war mal zehn Jahre weg von hier, aber das war vor der Zeit mit eigener Familie. Aus vielerlei Gründen bin ich zurückgekommen und kaum später zog Herr NebeL ein und das große Kindelein kam zu uns. Und wir sind immer noch hier...

Mein Plan ist es, auch hier im www wieder ein wenig mehr zu sein. Ich bin gespannt, ob und wie das funktionieren wird. Demnächst also wieder Wichtig- und Unwichtigkeiten, Worte, Gedanken und Bilder an dieser Stelle.