Sonntag, 4. Dezember 2016

Hochzeitstorte mit Hindernissen

Das Wochenende stand im Hause NebeL ziemlich im Zeichen der kommenden Hochzeit. Unsere Idee war eine Hochzeitstorte für das Brautpaar, auch wenn es nur eine kleine Hochzeit mit vergleichsweise wenigen Menschen werden wird.
Einige Tage las ich mich hier und da ein, stöberte nach entsprechenden Shops und bestellte dies und das. Prinzipiell war am Samstag dann auch alles im Hause. Als alles parat gestellt war und wir beginnen wollten, fiel zuerst die Küchenwaage aus. Eine leere Batterie lässt sich ja aber leicht tauschen - zumindest wenn sie ein gängiges Modell ist. War sie aber dummerweise nicht. Also tigerte eines der Kinder nach unten - zum Brautpaar - und lieh sich eine Küchenwaage. Der untere Boden wurde gerührt und gebacken. Leider wies er am Ende eine ziemlich grosse mittige Delle auf, aber die wäre ja aufzufüllen gewesen. Was sich aber dann leider erübrigte, da wir feststellten, dass wir dieses Stockwerk schlicht viel zu klein gebacken hatten. Ich vermute, dass sich der Tortenring nach dem Abmessen unbemerkt wieder verschoben hatte. Dennoch kam zunächst das obere Stockwerk dran, diesmal Biskuitteig. Dieser wurde letzlich deutlich fester als ich dachte und so entschied ich, dass auch der untere Teil daraus neu gebacken werden sollte.
Sonntag Morgen gingen Herr NebeL und das grosse Kindelein zur Kirche, während das kleine Kindelein und ich fleissig Biskuitteig rührten. Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es weiter - Böden teilen und Buttercreme anrühren. Pudding - Buttercreme sollte es werden. Den Pudding hatten wir schon am Samstag gerührt und erkalten lassen. Also hiess es, Butter schaumig schlagen und Puderzucker hinzugeben. Schon da hörte ich leicht beunruhigende Geräusche aus dem Handmixer, und als dann nach und nach der Pudding hinzu kam, bestätigten sich meine Befürchtungen - es drehte sich nichts mehr. Also ging dieses Mal ich zum Brautpaar und bat um deren Handmixer. Die Creme wurde fertig gerührt und wanderte dann direkt zwischen die ersten Böden. Mit kleinen Klümpchen - die wohl schon im Pudding gewesen waren. Nicht mehr zu ändern, aber immerhin schmeckte es dennoch. Zwischenzeitlich lieh uns das Brautpaar noch eine Konditorplatte. Und für das Ausrollen des Fondants ein Nudelholz. Grosse Nachfragen gab es keine, aber ich ließ beiläufig fallen, dass ich an der Reihe war, einen Kuchen fürs schwiegerelterliche Sonntags-Nachmittags-Kaffeetrinken zu backen....
Der Fondant wurde gerollt und musste eine recht stattliche Größe haben, um das untere Kuchenteil zu bedecken. Ich war heilfroh, dass Herr NebeL hier war, und wir den Fondant gemeinsam anheben konnten, während das große Kindelein den Kuchen darunter schob. Die untere Kante verzierten wir mit einer fertigen Fondant Bordüre. Nach dem Einbringen mehrerer Stützen aus Schaschlikspießen  setzten wir das obere Kuchenteil auf, dass schon mit Fondant eingedeckt war. Anschliessend  kam noch die Bordüre. Obenauf das Brautpaar und noch ein paar Tauben hinzu - Fertig.
Sie hat ein wenig Schlagseite, die Torte und ist auch nicht aalglatt. Aber schön ist sie trotzdem. Und die allererste Torte dieser Art überhaupt. Ich hab noch nie Fondant verarbeitet, geschweige denn eine Buttercremetorte selber gemacht.
Gar schreckliche Dinge las ich dann im Nachhinein über Lagerung, Kühlung, Schwitzen der Torte, Auflösen des Fondants bei Puddingcremes und dergleichen. Sie lagert gerade, die Torte und noch geht es ihr gut, ich habe soeben nachgesehen. Immerhin lagert sie schon über sechs Stunden so. Zwölf hat sie noch vor sich. Ich hoffe sehr, dass alles gut geht - und dass sie den Temperaturunterschied morgen halbwegs verkraften wird.  Und dann, dann bin ich sehr gespannt, wie sie schauen werden, die beiden. Drücken Sie mir gern alle Ihre Daumen!


 

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