Freitag, 28. Oktober 2011

Schulstart - die ersten Ferien

Das grosse Kindelein hat Herbstferien. In der letzten Woche war sie in der offenen Ganztagesbetreuung, die in den Herbst und Osterferein einiges an Ausflügen machen. Meine Planung, zumindest den Morgen jedoch etwas entschleunigter angehen zu lassen - wenn ich daheim arbeite, ist es ja eh meinem Zeitmanagement überlassen, wann ich beginne - wurde zugunsten eines Radioprojektes über den Haufen geworfen. 7 Kinder - Dritt und Viertklässler - der Schule trafen auf  7 weitere Dritt- und Viertklässler einer anderen Grundschule und führten diese Woche lang ein Radioprojekt durch, in dessen Rahmen sie lernten, wie man ein Interview führt, mit den Radiogeräten umgeht, wie gesammeltes Material geschnitten wird und eine Sendung entsteht. Es war relativ kurzfristig ein Platz frei geworden und das grosse Kind durfte mit gehen, weil sie die Voraussetzungen - Lesen und Schreiben können - mitbringt. Ein weiteres Kind aus Ihrer Klasse ging ebenfalls mit, was das Ganze noch ein bisschen erleichterte.
So brachte ich sie die gesamte Woche bereits um 07.40 Uhr zur Schule... aber die nächste Woche steht unter dem Zeichen : ausschlafen. Zumindest das kleine Mädchen und ich. Das grosse Mädchen steht eh meistens mit den Hühnern auf - egal ob da Ferien sind oder nicht.
Die ersten Schulwochen waren wenig spektakulär, sie geht gern zur Schule, auch wenn sie noch immer ein wenig mit "sich zurechtfinden" beschäftigt ist. Der Sprung in so eine Klasse ist sicher nochmal ein ganz andeer als der in eine Regelklasse. Verschiedene Jahrgänge haben verschiedene Aufgaben zu erledigen, verschiedene Lernmaterialien, verschiedene Stundenpläne. Alle Kinder haben auch Jahgangsunterricht, sodass die Gruppe  in der Klasse ansich variiert - mal nur 1/2 Klasse, meist aber alle und dann Raumwechsel zum eigenen Jahrgangsunterricht - Sport, Religion, Sachunterricht, zusätzlich 2 Std Mathe die ab Januar von Englisch abgelöst werden, Musik und eine Stunde Deutsch. Den Grossteil des Deutsch und Mathe Pensums erledigen die Kinder in 3 Stunden Freiarbeit täglich weitestgehend selbständig. Das sind eine Menge Eindrücke, die verarbeitet werden wollen und ziemlich viel Raum, in den die Kinder hineinwachsen müssen. Ich denke, das gelingt unserem Mädchen bis jetzt recht gut; ich bin dennoch gespannt, was ich auf dem Elternsprechtag hören werde. Ich vermute, dass sie oft noch nicht so recht weiss, was sie wann tun soll, aber im Zweifelsfall wird sie lesen. Oder sich umgucken :).
Ihr erklärtes Schulziel - das Lernen von Schreibschrift - hat sie noch nicht erreicht, sodass sie immer noch darauf hin fiebert. Ihre Lesekompetenz erstaunt laut ihrer Lehrerin nicht nur sie, sondern auch andere Kollegen; wobei auch darauf geachtet wird, dass die Aufgaben ums Lesen herum sorgfältig erledigt werden. Das Kindelein nämlich will lieber lesen, wenn es liest und dem Erledigen von Aufgaben dabei ("Male in die linke Ecke ein Männchen, die Wiese auf der es steht grün. Am Himmel sind Wolken und rechts steht ein roter Tisch, unter dem 3 Mäuse sitzen....) scheint sie dann nicht sonderlich gern viel Zeit zu widmen. Neulich wollte sie unter eine Aufgabe, bei der sie etwas ausmalen sollte,  sogar "das möchte ich jetzt nicht machen" drunter schreiben, was ich noch zu verhindern wusste ... .
Insgesamt macht Schule ihr Freude und ich habe auch den Eindruck, dass die Form der Freiarbeit für sie passt. An Hausaufgaben gibt es bisher keine konkreten Auftäge - die Kinder sollen in ihren Lernheften weiter frei arbeiten.- je 15 Minuten Deutsch und Mathe müssen gemacht werden. Das Ende darf prinzipiell offen sein - solange das Kind möchte, darf es weiterarbeiten. Sie macht ihr Zeitpensum in der Betreuung an Hausaufgaben; am Abend möchte sie von sich aus dennoch oft noch  mehr machen.  Wir hindern sie nicht ;).
Ich hoffe einfach, das es weiterhin so bleibt und sie mit Spass und Freude in die Schule geht.
Rückblickend war die Umstellung deutlich weniger spektakulär als gedacht; der positive Nebeneffekt ist, dass das Kind am Abend deutlich eher schläft als in den letzten Monaten, als sie häufig noch bis halb elf  wach und schlaflos war. Sie blieb dennoch im Bett, durfte dann aber lesen. Unter der Woche gibts das nun nicht mehr, aber meistens schläft sie inzwischen vor 21 Uhr. Beides hätte ich auch niemals gedacht, da es hier immer ein recht striktes Tagesende - etwa um 19 Uhr herum - gab. Bis das Kind eben wachte und wachte und nicht müde zu kriegen war. von einem Tag auf den anderen. Und dennoch am Morgen vor allen anderen aufstand.
Meine Befüchtung, ICH könnte dem früheren Tagesbeginn nicht gewachsen sein, hat sich nicht wirklich bestätigt, selbst wenn ich weiterhin die letzte bin, die aus dem Bett taumelt. Ich jedoch schlafe nicht früher, was mir unterm Strich wohl die sechste bis siebte Stunde Schlaf der Nacht raubt. So sind es im Schnitt 6 Stunden Schlaf - eigentlich selten mehr, eher weniger.
Aber nächste Woche sollen es bittesehr mindestens "Acht - Uhr - Tage" werden - so nennen wir die Wochenendstage, da die Kinder sich vor 8 eben nicht melden (sollen :)). Die Grosse steht halt leise auf und die Kleine schläft, wenn man sie lässt, sowieso. Gegen "Zehn-Uhr-Tage" hätte ich aber auch gar nichts...

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