Eine Woche konsequentes Tagebuchbloggen angestoßen von Frau Brüllen ist um. Ich hab vermutlich ebensoviel viel mehr geschrieben als den Rest des Jahres. Jedenfalls hat es diesen doch eher brachliegenden blog etwas aufgefrischt ;). Ich fand es spannend, mich durch die teilnehmenden blogs zu klicken, zu lesen wie deren Alltag so abläuft. Interessant auch, mal schwarz auf weiss die ganzen alltäglichen Hin- und Herstellereien der Kinder zu den diversen Terminen zu lesen. Wie viel Zeit das überall einnimmt.
Das Schreiben jedoch fiel mir etwas schwer. Ich konnte nicht so einfach aus dem Bauch schreiben wie ich das sonst tue. So kam ich oft ins Stocken, wusste nie, in welcher Zeit ich schreiben soll, bin darin hin und hergesprungen und musste wild korrigieren. Stockendes Schreiben ist nicht so meins.
Mein Alltag erschien mir aufgeschrieben langweilig. Für Leser erst recht. Obwohl ich eigentlich ganz zufrieden bin. Sehr an mir genagt hat allerdings das Job Ding. Ich arbeite nicht. Nicht aus Überzeugung sondern ursprünglich aus Krankheitsgründen, die sich zu einer massiven Job Krise entwickelten. Ganz ernsthaft würde ich gar gerne aus Überzeugung nicht arbeiten (auf jeden Fall nicht in dem Job, in dem ich arbeite) sondern daheim bleiben, die Kinder nicht bis 15 und 16 Uhr in Betreuungshänden lassen sondern am Mittag abholen. Aber finanziell ist das hier (noch?) nicht drin. Und sollte es irgendwann finanziell möglich werden, sind die Kinder sicherlich schon so groß, dass es wenig Sinn machen würde, daheim zu sein. Ich würde vermutlich das Hobby noch etwas weiter ausbauen, wobei sich damit unterm Strich ausser ein wenig Stoff zum Eigenbedarf wenig Geld verdienen ließe. Aber wenn es denn ja dann finanziell ginge, wäre das vermutlich egal.
Aber nun, ich kam mir schon sonderbar vor, solch einen Daheim Alltag zu haben, den ich ja eigentlich gar nicht haben sollte, weil ich ja arbeite. Obwohl das - Hand aufs Herz - ja eher albern ist. Manchmal sind die Dinge wie sie sind und das ziemlich wertfrei. Ab von der Tatsache, dass die Situation für mich eine bescheidene ist, genauso wie die angestrebte Erstlösung die vermutlich nicht allerbeste Idee ist.
Beruhigend jedenfalls war, dass ich hier und da auch Tagesvertrödelei entdeckte. Denn oftmals fühle ich mich schon ein klein wenig undiszipliniert, wenn der Tag vergangen ist, ich aber deutlich weniger geschafft habe, als ich besser geschafft hätte.
So ein bißchen gläsern fühlte ich mich schon, denn wann schon schreibt man öffentlich so dezidiert über seinen Tag?! Aber letzlich ist das auch wurscht, denn nach wie vor wissen nur sehr wenige Menschen von mir persönlich, sondern eben nur von FrauNebeL.
Gesorgt hat das Tagebuchbloggen auch dafür, ein wenig zu schreiben von meiner konkreten Situation, dem Job und die anstehende Reha betreffend. Das habe ich relativ bewußt in den letzten Monaten hier ausgeklammert. Ich kann nicht genau sagen warum, vermutlich sorgte eine Portion Scham dafür. Unzureichend zu sein, weil ich meinen Job nicht mehr bewältige. Und das, obwohl ich nur teilzeitarbeitend bin. Vielleicht wird das hier nun ein wenig mehr Thema sein. Vielleicht auch die Hintergründe. Denn de facto ist es das, was mich gerade sehr beschäftigt. Und hier war oftmals mein Platz, mich mit eben solchen Dingen auseinanderzusetzen.
Unterm Strich eine tolle Aktion, liebe Frau Brüllen! Danke dafür!
1 Kommentar:
Ich habe gerade das Gefühl, du empfindest deinen Blog als Spiegel. Kann ich gut verstehen, denn als solches tut meiner auch seinen Dienst. Wie heilsam.
Liebe Grüße
Roswitha
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