Montag, 16. Mai 2011

Danke

Liebe Gabriela,
danke Dir von Herzen für Deinen blog, die Einblicke die Du mir und so vielen anderen gewährst.
So oft bin ich berührt von Deinen Worten, Bildern, Gedanken und Mirjam. Auch von so weit weg und auch obwohl wir uns nie begegnet sind habe ich manchmal das Gefühl, ein klitzekleines, wertvolles Stückchen von Euch im Herzen zu tragen und in so manchem Gedanken und mancher Begebenheit meines Lebens begegne ich Euch ganz leis in meinem Inneren.
Einfach danke.

Sonntag, 15. Mai 2011

Fünf Tage

Fünf Tage Ostsee liegen hinter mir. Eine Freundin aus Kindertagen, 3 Kinder und ich. Ein wenig Alltagsflucht, auf der Suche nach Ruhe, der Suche nach mir. Da war Hoffnung auf viel Wind, auf ein Durchpusten meines Selbst.
Wenig Erwartungen zu stellen ist etwas, was mein Leben in den letzten Jahren einfacher gemacht hat. Wenig Erwartungen an eine Zeit, eine Begegnung, ein Wiedersehen, einen Urlaub. Wenig Erwartungen bedeuten wenig Bilder vorab, bedeuten wenig Diskrepanzen zwischen ebendiesen Bildern und der späteren Realität.
Es war schön. Irgendwo entspannt, ein entspanntes Miteinander. Wenig entspannend war das kleine Kind, was sich ausgerechnet in den wenigen Tagen ausgiebig, lange und laut mit seinem Willen beschäftigte. Vermutlich passten Seeluft, ein wenig Alltagsverschiebung, eine andere Umgebung und das erste Mal ein Reisebettchen nicht so recht in des Kindes Herzchen beieinander. Zugestehen kann ich ihr das. Fraglos. Leichter machte es das für mich jedoch nicht, insbesondere Zeit für das grosse Kind und Zeit für mich wurden dadurch deutlich kleiner. Aber auch hier waren meine Erwartungen eigentlich keine. Ich weiss, dass ich keines der Kinder planen kann, weiss wie sehr sie mich immer wieder überraschen. 
Es war nett. Aber auch anstrengend. Es war nicht ruhig aber gut.
Der Geruch von Meer, das Kreischen der Seemöwen. Strandkörbe und feinster weisser Sand. Wind gab es nur an einem Tag. Ein wenig durchpustend, ja. Ein wenig zu wenig, aber nun, er war da.
Heimkommend kehre ich zurück in meine Zweifel. Meine Ängste. Meine Unzufriedenheiten. Und an so mancher Stelle auch an meine Verzweiflung. Da sind manche Dinge, die ich ändern könnte, wenn ich denn könnte. Die ich ändern würde, wenn es denn irgendwie möglich wäre. Manche Dinge, die ich ändern werde aber nicht heute. Achtsamkeit ist eines der Worte, das mich sehr begleitet hat in den letzten Tagen. Achsamtkeit und meine in Wahrheit derzeitige Unachtsamkeit mit mir selbst.
Wenn ich die Dinge ändern würde, würde es wirklich etwas ändern? Würde der reine Zeitgewinn investiert in Achtsamkeit mit mir, mit meiner Familie?
Woraus besteht die Zufriedenheit die ich leben möchte, was ist es, was ich will? Und wenn das, von dem ich denke, das ich es will, eintreten würde,  wäre ich wirklich zufriedener? Wie kann ich mir Rahmenbedingungen schaffen? Wo kann ich Kompromisse eingehen, wo nicht?
Viele Fragen die derzeit aber nur eine Antwort haben: nicht im Moment. Im Moment wird alles bleiben wie es ist. Im Moment.
Abschütteln will ich die Schwermut, die ein Loch in meine Mitte drückt. Aber irgendwie holt sie mich immer wieder ein, im Moment.
Zweifel begleiten mich. Ich würde sie ebenso gern abschütteln können. Doch es gelingt mir nicht. Wobei dieser Moment schon allzu lange dauert. Zweifel, die ich schon lange in Akzeptanz und Vertrauen umzuwandeln versuche. Manchmal zehren sie all zu sehr.
Manchmal ist es so ein wildes Durcheinander, dieses Leben. In kleine weise, verstehende und doch so kindlich naive Augen schauend, das Lächeln im Gesicht und Herzchen sehend absolute bedingungslose Liebe, bedingungsloses Glück erfahren. Von Herzen kommende ehrliche Kinderworte, die berühren. Und im nächsten Moment fernab zu stehen mit all dem, was der Alltag und Nicht Alltag so mit sich bringt. Mit all dem was in mir ist, Zweifel, Angst und Verzweiflung trägt.  Manches so schwarz und weiss momentan mit so wenigen Graustufen dazwischen.
Ein wenig wünsche ich mir eine Blumenwiese (und das ich. Ich, die Blumen mag, ja. Aber ich  schaffe es niemals, ein Blümchen zu halten. Weder im Topf noch auf dem Balkon.Ich wünsche mir eine Blumenwiese. Sowas). Ein wenig weniger schwarzweissmitweniggrau und dafür Farbe. Viel viel Farbe.
Ob ich einfach nur die Augen öffnen muss? Wenn ich nur wüsste.




Sonntag, 8. Mai 2011

Geburtstage

Wann habe ich eigentlich aufgehört, meinen eigenen Geburtstag zu mögen? Wann ist eigentlich untergegangen, dass dies ein besonderer Tag für mich ist?
Die Kindergefühle, die sind mir noch gut erinnerlich. Spätestens wenn ich das vorfreudige Kindelein vor seinem Geburtstag sehe, an seinem Geburtstag. Ich kann sie noch nachspüren, die Freude, die Aufregung, die glänzenden Geschenkeaugen. Die Freude über soviel Besuch nur für mich! Und auch die Enttäuschung am Abend, dass mein Tag, mein besonderer Tag nun vorbei ist.
Da sind viele viele Jahre ohne Erinnerung an meinen Geburtstag. Ein einzelner wundersamer, wundervoller Tag in all den Jahren voll von Wertschätzung, Ideen, liebevollen Gedanken und Taten ist in meinem Herzen geblieben. Er war sonderlich, besonders. Mein Tag. Den Andere dazu gemacht haben, weil ich Ihnen wichtig war. So viele andere Tage sind verlorengegangen irgendwo in meinem Gedächtnis.
Manchmal erscheint er mir heute nunmehr als lästige Pflicht. Bekennende Besuchsputzerei, Kuchenbacken im Akkord, am Nachmittag Kaffeekochen und das Abendessen bereiten, während die Gäste sitzen und schwatzen. Alles geschätzte Menschen, sicherlich. Mitunter auch nette Nachmittage. 
Aber MEIN Tag? Nein. Ein Tag mit zuvielen Vorbereitungen, wenig Verschnaufpausen. Ein Tag ohne Ruheoasen, ohne Zeit die Seele baumeln zu lassen.
Mir scheint, irgendetwas habe ich da aus den Augen verloren.
Mein Lichtblick ist der Urlaub von Herrn NebeL. Seit wir gemeinsam sind, verbringen wir unsere Geburtstage immer mit Urlaubstagen. Und die der Kinder auch. 
Morgen also. 36. Schöne Zahl eigentlich.