Montag, 10. Juni 2013

Stockend

Es schreibt mich nicht, meine Worte sind stockend und stehen hilflos umher. Obwohl es sicher so manches gäbe, was fließen könnte. Manchmal frage ich mich, ob es eben einfach so ist, ob es irgendeinen Grund in mir hat, oder ob gar die täglichen Medikamente ihr Übriges dazu tun. Seit sie (wieder) zu meinem Alltag dazugehören ist es hier still geworden. Schade finde ich das, wo hier doch mein Platz war, all die gestauten Worte fließen zu lassen. 
Bald kehrt hier wieder Alltag ein, Alltag mit meiner Familie und Alltag mit meinem Job. Mit dem Job, den ich nie wieder ausüben wollte, mit der Arrbeitsstelle, die ich niemals wieder besuchen wollte. Mir scheint aber, ich habe keine andere Wahl. Die Alternative wäre, bald ausgesteuert zu werden und beim Arbeitsamt zu stehen. Und es würde wohl eine wilde Gutachterei und ein Kampf meinerseits entstehen, dass ich eben diesen Job nicht mehr auszuüben vermag. Mit vermutlich recht wenigen oder schwierigen Perspektiven. Das will ich nicht. So werde ich zurückkehren in mein Büro und weiterhin Patienten therapieren und nebenher eine Fortbildung machen, in der Hoffnung, bald an anderer Stelle, anderer Institution als der Klinik einen Job zu finden.
Ich habe Angst. Große Angst, dass ich die Rückkehr nicht schaffen werde, dass ich nicht zurechtkomme mit den Patienten, den Behandlungen, den Belastungen durch das Arbeitsklima. Wobei mein direktes Team immerhin großartig ist. Eigentlich sogar sehr. Ich habe Angst, die Fortbildung neben dem Job nicht zu schaffen. Ich habe Angst, dass am Ende auch die Berufs - Alternative mich überfordern wird. Wieder ein Beruf, ein Tätigkeitsfeld mit viel Menschenkontakt. Wenn auch ohne den immensen therapeutischen Anspruch an mich. Wenn ich denn überhaupt erst eine adäquate Stelle dazu finden kann.
Viele Fragen und Ängste. Alles auf dem Hintergrund dessen, dass mir in Wahrheit selbst das Familienmanagement nicht leicht von der Hand geht, was leider auch überall zu sehen ist. Es ist nicht einfach und ich möchte meinen, das Ding mit dem Job und der darunterliegende Grund sind gewiss ein handicap. Ebenso die häufig so wackelige Stimmungslage, die die zugrundeliegende Erkrankung so mit sich bringt. Dennoch irgendwie denke ich, es geht uns eigentlich ganz gut. Mit ein paar Päckchen und Paketen. Aber wer trägt schon keine?

2 Kommentare:

Roswitha hat gesagt…

Ich lasse dir mal einen lieben Gruß hier.
Alles Liebe, Roswitha

FrauNebeL hat gesagt…

@Roswitha
Ich danke Dir und grüße Dich lieb zurück!