Freitag, 29. Dezember 2017

Jahresrückblick 2017

                                  (nach Lektüre bei Frau Brüllen noch ein wenig mit zusätzlichen Fragen editiert ...)


Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Maximal eine 3.

Zugenommen oder abgenommen?
Abgenommen.
 
Haare länger oder kürzer?
Wie meistens gleichbleibend lang.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Wie immer kommt es hier auf den Standpunkt an. An vielen Stellen bin ich kurzsichtiger, in der Hoffnung, zumindest zunächst mal einen kleinen, momentbehafteten Gewinn davon zu tragen. Im Großen und Ganzen jedoch weitsichtiger. Erschreckend und beängstigend viel weitsichtiger.

Mehr Kohle oder weniger?
Gleichbleibend.
 
Besseren Job oder schlechteren?
Am selbem Ort und an selber Stelle. Zufrieden mit der Arbeit dort ansich. Leider mit personellen Veränderungen aus dem letzten Jahr, die ich mir für mich persönlich zumindest so nicht gewünscht hätte. Die, die ich verabschiedete, fehlen mir.
Zudem gab es im Team eine große menschliche Enttäuschung. Von daher: eindeutig schlechtere Umstände im Job.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Ich denke gleichbleibend, die Zahnimplantate muss ich erst im Februar bezahlen ;-).
 
Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Erkenntnisse. Einige, auf die ich sehr gern verzichtet hätte. Aber auch die ein oder andere, die ein Stück tragen kann.

Mehr bewegt oder weniger?
Ich habe viel bewegt. Wenn auch nicht mich im sportlichen Sinne. Aber in meiner Familie, bei meinen Eltern und um sie beide herum.
 
Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Was zählt zu Erkrankungen?!  Oder was zähle ich dazu? Die Grippe Anfang des Jahres in jedem Fall. Bei den weiteren tue ich mich tatsächlich schwer zu sagen, dass es Erkrankungen sind, obwohl sie es objektiv zweifelsohne sind. Aber zählbar sind die nur schwerlich.

 Davon war für Dich die Schlimmste?
Schlimm war in jedem Fall die schwer depressive Zeit vor allem wegen völliger Erschöpfung und dem Tod des Vaters, die unterschwellig kraftraubend andauert. 
 
Der hirnrissigste Plan?
In Strande Privatzimmer zu nehmen.
Dem großen Kind im nächsten Jahr eine Flugreise ohne uns zu erlauben... 

Die gefährlichste Unternehmung?
Gemeinsam mit den pflegebedürftigen Eltern einen ungewissen Urlaub zu verbringen.
 
Die teuerste Anschaffung?
Eigentlich die Entscheidung, Zahnimplantate machen zu lassen. Die aber, wie oben bereits vermerkt, erst im nächsten Jahr endgültig angeschafft sind. Darüber hinaus nur so Alltagsdinge, wie Autoreparaturen und dergleichen.

 
Das leckerste Essen?
Auf dem Weg zur Kieler Woche in einem Hotel bei Bremen: die wohl letzte wirkliche gemeinsame Mahlzeit mit meinem Vater. Wir aßen dasselbe: Bandnudeln in einem Riesen-Laib Parmesan geschwenkt.
 
Das beeindruckendste Buch?
Da ich eigentlich nur triviale Fantasy las - keines. 

Der ergreifendste Film?
Ich habe für mich keinen einzigen Film angesehen. Aber als die Kinder Ostwind sahen, hab ich schon gekniepert.

Die beste CD?
Ich habe keine einzige CD gekauft, es gab einzelne, beste Lieder diverser Interpreten. Linkin Park, Adel Tawil, Lacrimosa fallen mir spontan ein.

Das schönste Konzert?
Giora Feidmann plays Beatles
und
Helmut Eisel trifft Matthias Schlubeck (Klarinette mit Panflöte)

Die meiste Zeit verbracht mit?
Der Familie, Arbeit, Dokumentenkram, letzteres zumindest gefühlt.
 
Die schönste Zeit verbracht mit?
Der Familie

Zum ersten Mal getan?
Eine Seebestattung erlebt. 
.
Nach langer Zeit wieder getan?
Mich übergeben. 

Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Krankheiten der Eltern, deren Folgen für mich, den Tod des Vaters, den Erbstreit, ein Mitarbeitergespräch.

Vorherrschendes Gefühl 2017?
Ohnmacht voller Tatendrang


Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? 
Ich überzeugte alle davon, dass ein Urlaub am Lieblingsort zur Lieblingszeit möglich ist, aber niemals allein.
 
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Dem Vater seinen Lebensabschiedsurlaub. Und genauso auch meiner Mutter. Und mir. Und der Schwester.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Vertrauen. Tiefes Vertrauen in mich.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich lieb Dich auch und bin so dankbar, dass Du das für mich tust.
 
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Kann ich nicht beurteilen. 

Dein Wort des Jahres? 
Kieler Woche
 
Dein Unwort des Jahres?
Pseudo-Demenz.

Dein(e) Lieblingsblog(s) des Jahres?
Ich bin sehr froh über jeden Blog, den ich noch von "früher" kenne, der nicht überfüllt ist von Werbung und Zeugs. Und traurig über so manchen, den es nicht mehr gibt.

Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?
Ruhe. Seelenfrieden. Lebensliebe. Raum. Entspannung. (Auch, wenn das mehrere Wünsche sind. Hängen aber sehr eng beieinander. Ich nähm auch nur einen, wenigstens einen.)


2016

Dienstag, 5. Dezember 2017

WMDEDGT - Dezember 2017

Frau Brüllen fragt, wie jeden fünften eines Monats:"Was Machst Du Eigentlich Den Ganzen Tag"? Geboren wurde diese Weiterführung  nach dem Aufruf zu einer Tagebuchblogwoche von ihr vor einigen Jahren. Damals war ich dabei und auch heute mache ich gerne wieder mit.

Ein normaler Arbeits- und Schultag für HerrnNebeL und die Kinder. Ich allerdings habe Urlaub. Ab halb sechs startet der gewohnte morgendliche Wahnsinn. Das goße Kind ist komplett selbständig, das kleinere muss ein wenig beim Aufstehen begleitet werden. Da sie - wie fast jede Nacht - zu uns gekommen ist, wird also ziemlich herumgekuschelt, bis sie es raus aus den Federn schafft. Als alle das Haus um kurz nach sieben verlassen haben, lese ich ein wenig und schlafe nochmal ein. Ein Stündchen später stehe ich - ziemlich langsam - auf, da mir eigentlich alles weh tut. Rücken, Nacken, Oberarme, Unterarme, Handgelenke, weil ich seit Sonntag das Zimmer des großen Mädchens renoviere, inklusive Tapentenabkratzen von Rigipswänden. Immerhin stelle ich erfreut fest, dass ich wieder normal sehen kann - nachdem mir gestern entweder Tapete oder Einweichflüssigkeit ins Auge gekommen war, sah ich auf einem Auge nur verschwommen und mit hübschen Regenbogenkränzen um jeden Lichtpunkt. So kann ich aber nach einem Kaffee und zwei, drei Telefonaten direkt weiter arbeiten anstatt zum Augenarzt zu gehen, was ich gestern schon insgeheim eingeplant hatte. Der Vormittag vergeht mit Einweichen und Abkratzen der restlichen Tapete und dem Grundieren einer Wand. Mittendrin braucht meine Mutter, die unter uns wohnt, Hilfe beim Sortieren diverser Dinge. Mittags kommt die langjährige Hockeyfreundin vorbei und kratzt eineinhalb Stunden fleissig mit Tapete ab. Nach dem Kaffee Nummer zwei kann ich die bereits grundierte Wand streichen. Die Kinder kommen heim - die große mit dem Bus, die kleine wird von der Tante gebracht. Der Postbote klingelt und bringt uns ein Einschreiben. Solche gehen derzeit fleissig hin und her, weil wir den Nachlass des verstorbenen Vaters regeln. Ich beschließe, dass ich da  einfach nicht hineinsehen möchte und vertage das Öffnen auf morgen. Für heute ist im Kinderzimmer nichts mehr zu tun, ich gehe ganz heiß duschen während sich die Kinder um das Küchenchaos kümmern (und sie machen das sehr gut!). Beim Auskühlen nach der Dusche stelle ich am Rechner fest, dass der Schwager, der derzeit mit Freunden eine Atlantikquerung auf deren Katamaran macht, die vierstellige Seemeilen Zahl geknackt hat und "nur" noch 909 von über 2000 Seemeilen bis Barbados zu segeln sind. Yeah!
Anschließend quatsche ich noch ein halbes Stündchen mit der Mutter und der Tante und helfe der Mutter dabei, eine unsäglich vor sich hinblinkende Lichterkette wieder zum durchgehenden Leuchten zu bewegen (war nicht schwer, dennoch muss ich das jeden Tag tun), bevor die Hockeyfreundin, die zwischendurch ihren Sohn von der Schulke holte und mit ihm Hausaufgaben erledigte, wiederkommt und uns drei abholt.
Wir fahren mit einem Umweg über die Bank, an der das große Kind noch Geld abholen möchte, zum mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in die Innenstadt. Neben ein wenig bummeln gibt es Apfelpunsch für alle - mit und ohne Alkohol - Champignons, Rosmarin Drillinge, Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck, Würstchen und Crepes zur Stärkung. Am Ende sehen wir eine kleine Feuerdarbietung, die musikalisch  mit Trommeln und einer Art Klangschale, die mehere zarte Töne spielen kann, untermalt wird. 

Zurück zum Parkplatz kommen wir an dem Restaurant vorbei, in dem wir heute vor einem Jahr die Hochzeit meiner Eltern feierten. Wundersam, wieviel seither geschehen ist... Das große Kind berichtet, das sie bereits am Morgen genau daran dachte. Auf dem Heimweg müssen die Kinder ein Weilchen vor dem Supermarkt im Auto ausharren, da sowohl die Hockeyfreundin als auch ich gar keine Schokonikoläuse besorgt hatten...
Daheim angekommen, gehen alle Kinder ab ins Bad. Mit dem kleinen Kind übe ich noch 6  schriftliche Subtraktionsaufgaben, da morgen eine spontane Mathearbeit ansteht und das Subtrahieren neulich so gar nicht klappte. Heut ist aber alles tiptop. Danach gehen die jungen Damen ins Bett - derzeit wegen der Renovierung in einem Zimmer. Ich werde mich gleich zwischen Champions League und Badewanne entscheiden und vorher noch mit HerrnNebeL beraten, ob wir die Dachschräge noch verputzen werden, bevor sie neu gestrichen wird.

Weitere Tagebuchbloggerei wie immer hier.