Geredet. Gesprochen. Geschildert. Heute gleich mehrmals. Und der Weg, den ich nun gehe - ich vertraue ihm nicht. Ich hoffe auf das Know How dessen, der ihn angestossen hat, hoffe, dass ich mich irre damit, dass es anderswo lang geht. Zeit rennt davon.
Ich war früher bereits eine lange Zeit arbeitsunfähig geschrieben, mit weitaus heftigeren Symptomen, als das nun der Fall ist. Aber zum ersten Mal seit langen Jahren Therapie und Psychiater Odyseen wurde mir damals ein Stempel aufgedrückt Emotional Instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline Typus.
Borderline. Ein Nichts und ein Alles, ein schwammiges Wort für das, was ist. Stigmatisierend, so als seien alle "Borderliner" gleich und als könne man nur anhand des Wortes etwas über den wissen, der einem vielleicht gerade gegenübersteht. Andererseits hatte das Kind nun einen Namen, wo zuvor so viele waren. Magersucht. Bulimie. Autoaggression. Depression. Dissoziation. Psychotisches Erleben.
Das ist nichts, worüber man redet. Aber warum nicht? Nun blogge ich schon so lange und habe niemals eines dieser Worte hierherfliessen lassen. Warum denn nicht?
Weil ich Sorge habe, stigmatisiert zu sein, Bilder in die Köpfe mir fremder Menschen einzupflanzen, die doch gar nicht ich bin, aber eben doch bin. Lange Zeit habe ich gut gelebt ohne auch nur daran zu denken, dass da etwas ist, das mir immer mal wieder den Boden unter den Füssen raubt. Knapp 7 Jahre ohne Medikamente. Rund 5 Jahre ohne nennenswerte "Zwischenfälle". Und doch holt es mich wieder ein, dieses "Instabil-Sein".
Aber holt eben das nicht jeden einst ein? Den Einen öfter, den Anderen seltener und sicherlich auch immer unterschiedlich in der Intensität. Aber in Wahrheit kennt das jeder.
Es beschäftigt mich, gestempelt zu sein. Vielleicht ist es hier der falsche Ort zu schreiben. Vielleicht sollte ich lieber kryptisch umschreiben, ohne das Wort je in den Mund zu nehmen. Ohne je überhaupt von irgendeiner "Störung der Psyche" geschrieben zu haben. Aber es drängelt mich gerade, meine Gedanken dazu raus zu lassen. Irgendwohin. Und dies ist einer meiner Orte, zu schreiben.
Ich bin ich, ich bin nicht Borderline.