Dienstag, 12. März 2013

Dienstag

Auch der Dienstag beginnt um 06:00 Uhr für alle, es folgt das übliche Aufstehritual. Tendenziell ist der Morgen genau dann gut, wenn Kind 1 bereits angezogen ist, wenn ich Kind 2 und mich aus dem Bett bekommen habe und das Kind 2 fröhlich aufgewacht ist. Das frühe Aufstehen behagt ihr nämlich gar nicht. Selbst wenn es manchmal nur ein halbes Stündchen länger wäre - die Hauptsache ist eigentlich, dass sie von alleine aufwachen darf. Was sie um 06:00 Uhr aber nie tut und das kann ich ihr absolut nicht verdenken...
Es war ein guter Morgen. Bis Kind 1 das Müsli bei Frühstück über ihre Hose kippte... Ein Anlass, der schonmal dafür sorgen kann, dass die Welt böse, gemein, hinterrücks und sowieso ungerecht ist. Im Konkreten traf das nachfolgend die nasse Hose, die anzuziehende Strumpfhose (sie erinnern sich? kalt ist es geworden hier...), das sowieso absolut schreckliche Augenpflaster. Ach und überhaupt. Zudem gabs deutliche Unmutsäusserungen, dass ich eine neue Mütze habe und die Kinder bitte danke sofort und auf der Stelle auch eine brauchen... Ich Rabenmutter ich. (Am Sonntag, dem Geburtstag vom grossen Kind, gibts dann eine Beanie für jede.) Wir verließen wieder alle Mann das Haus fast pünktlich, brauchten aber eine Weile, um die Autos auszugraben und freizukratzen. Das ist so ein Punkt, bei dem ich wohl niemals lernen werde, den zeitlich einzuplanen... Letzlich war es eh egal, weil der Weg, der normalerweise 8 Minuten dauert aufgrund besorgniserregender Schneemassen 30 Minuten dauerte. In Wahrheit jedoch denken nur die meisten Autofahrer, dass die Menge des gefallenen Schnees besorgniserregend sei und fährt entsprechend - sagen wir mal - sonderbar. Sehr umsichtig dabei, dass die Räumfahrzeuge auch tatsächlich mit Beginn des Berufsverkehrs ihre Garagen verlassen, wo es doch bereits die gesamte Nacht schneite...
Zugute zu halten ist den Auofahrern hier allerdings, das es in dieser Stadt entweder nur bergauf oder bergab geht, lediglich auf der Talachse ist es wirklich flach. Diese ist aber ziemlich schmal. Und wenn es dann wirklich glatt ist draussen, geht kaum noch was auf der Strasse.
Nun ja, das Kind 1 kam zu spät zur Schule - und ich bin gespannt, ob sie den Start der Mathearbeit verpasst hat. Vermutlich aber ist sie noch in den täglich stattfindenen Morgenkreis gerutscht.
Anschliessend wieder das Kindergartenritual ("Mama, noch 3 Minuten bleiben, bitte") in bester Gesellschaft von 3 andren Müttern, die den Gruppenraum bevölkerten.
Daheim ein kurzer Kaffee mit der Mutter und dann auf in die Innenstadt zu einem 1 Stunden Termin. Hier war ich ausnahmsweise mal zu früh, was mir seltenst passiert. Eher komme ich so gerade eben nicht mehr ganz pünktlich... Wo ich dann schonmal in der Stadt war gings ab zum Augenarzt, neue Augenpflaster für Kind 1 holen. Sie wird es dem Himmel danken, wenn das endlich vorbei ist (siehe oben, "die Augenpflaster sind schrecklich, böse, blöd und ungerecht und überhaupt klebe ich mir gar keines auf" in einem passenden Tonfall....). Noch ein paar Nähzutaten aus dem Kaufhaus eingesackt und dann ab nach Hause, inzwischen ist es 12 Uhr. Nach eine Kaffee wird "Jeanie" angeschnitten. Natürlich nicht ohne mich zu verschneiden (ich kenn das schon und habe deswegen immer mehr Stoff in petto) und nicht ohne allgemeine Verwirrung, da ein Schnittteil noch nicht ausgeschnitten im Altpapier lag, woraufhin ich also die Altpapierecke durchforsten musste... 
Es ist sicherlich nicht zu überlesen: FrauNebeL schleppt immer so ein klitzekleinwenig Chaos mit durch den Alltag. Anstrengend. Aber leider eingeschliffen ;).
Weiter gehts nun mit der Näherei von Jeanie. Ich bin gespannt.

Nach ein paar Knoten im Gehirn, die das Einnähen des Reißverschlusses in den Rock zuerst verhinderten und noch ein paar Nähten gings um 15:30 Uhr ab die Kinderchen einsammeln. Das kleine Kind stellte ich vom Kindergarten zu ihrem Freund und meiner Freundin, um dann das grosse Kind allein von der Schule zu holen. Bei der Freundin gabs dann lecker Kaffee und Kuchen bevor wir ab in den Schnee zum Schlittenfahren sind. Da der Gatte dienstags immer in der Abendschule ist, gabs auch bei der Freundin ein gemeinsames Abendessen, den Sandmann und eine Zeichentrickserie. Anschliessend schnell heim und nur ein Kind ins Bett verräumen, da HerrNebeL früher als erwartet auch daheim war und das andere Kind zu Bett brachte.
Eigentlich war das kein typischer Dienstag Nachmittag, da das grosse Kind normalerweise mit der kleineren Nichte gemeinsam zum Ballettunterricht geht, was für mich eigentlich nur viel Taxifahrerei ( drei Kinder abholen, ein Kind zur Freundin bringen, die anderen nach Hause, zeit für einen kleinen Imbiss und das Umziehen, Fahrt zur Ballettschule quer durch die Stadt, Kinder abliefern, erstes Kind bei der Freundin abholen und wieder heimfahren) bedeutet. Heut aber gabs kein Ballett, deswegen konnten wir - sehr zur Freude der Kindelein - den hoffentlich letzten Schnee nutzen ;).
Die Brotzeit für die Frühstückspause von Kind 1 hab ich noch gerichtet und bin nun in Gedanken schon wieder beim Röckchen nähen, was ich vermutlich bis 22:00 Uhr tun werde, bevor auch wir Großen uns bettfein machen. Und irgendwann zwischen 0:00 und 3:00 Uhr ruft das kleine Kind entweder, damit einer von uns sie rüberholt, oder sie kommt selber zu uns getappst und krabbelt unter unsere Decken. Bis dann um 06:00 Uhr wieder der Wecker klingelt...

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